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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 164
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164

Albert

hätte folgerichtig eher ein Breisgauer werden sollen, als die
Breisgauer Modeneser" K

Indessen hatte Herzog Herkules die Annahme des Breisgaus
als Entschädigung für sein zur Zisalpinischen Republik
geschlagenes Land wegen dessen wesentlich geringeren Einkünften2
verweigert und zugleich den Gedanken erwogen, „den
Breisgau an den Markgrafen von Baden für sechs Millionen
Gulden zu verkaufen". Unter Kriegen und Friedens Vorschlägen
vergingen dann noch nahezu sechs Jahre, bis das Schicksal
des Breisgaus endgültig und dauernd entschieden ward. Noch
im Frieden von Luneville (am 9. Februar 1801) war seine"
Abtretung; "an "den Herzog von Modena bestätigt worden3, was
erneute endlose Klagen über das Unheil und den Jammer der
Landschaft hervorrief, die infolge der fortgesetzten Weigerung
des Modenesen allein unter allen deutschen Staaten bis nach
Ostern 1803 von französischen Truppen besetzt blieb und
ausgesogen wurde4, während die österreichische Administration
indessen fortdauerte. Auch als der Herzog, der endlich durch
Zugabe der Ortenau5 mit Beginn des Jahres 1803 zur Übernahme
des Breisgaus und zur Einrichtung einer eigenen Landes-

1 A. Poinsignon, Die Territorialverhältnisse des Breisgaus (Schau-
insland 16. Freib. i. Br. 1891 S. 70).

2 Vgl. hiezu H. Berghaus, Deutschland vor 50 Jahren. 1 Bd.
Leipz. 1861 S. 264 ff.

3 Berghaus a. a. O. S. 261.

* „Die französischen Truppen, welche Breisgau besetzt hielten, waren
das 23. Kavallerieregiment zu 377 Mann, das 10. Kavallerieregiment zu
368 Mann und die 16. Halbbrigade aus drei Bataillonen und 2174 Mann.
Diese Truppen kosteten vom 8. Mai 1801 bis den 25. April 1803, wo sie
das Land verließen, laut einer Kundmachung des breisgau-landständischen
Konsesses vom 22. September 1803 das Land 949114 fl. 23V» kr."
J. B. Kolb, Hist.-stat.-topogr. Lexikon von dem Großherzogtum Baden

1 (Karls. 1813), S. 163. — Über die endlosen und fast unerschwinglichen
Kontributionen vgl. Schreiber a. a. O. S. 398; Allgem. Intell.-Blatt
1802 Nr. 59 und öfter bis 1806 Nr. 25.

5 Unter gleichzeitiger Abtrennung des Fricktals und der auf dem
linken Rheinufer, von Kaiser-Augst im Westen bis Reuental im Osten
gelegenen Teile, die der Helvetischen Republik zugeschlagen wurden; vgl.
Berghaus a. a. O. S. 170 ff.


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