Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 186
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186

Albert

mehr der Einsicht verschließen konnte, dass die neue Ordnung
der Dinge von dauerndem Bestand sei.

So hat die Folge die Gefühle der von Anfang an mit
dem Gang der Geschehnisse Zufriedenen aufs schönste ge-

. . . Und wo hätte er reiner, mächtiger fließen mögen als hier, wo nicht
nur der allgemeine Jubel des durch Oesterreich befreyten Teutschlandes"
-ertönt, sondern allenthalben in Stadt und Land wie in den Herzen der
Bürger die unverwischten Spuren, die lebendigen Erinnerungen des väterlichen
Segens und empfangener Wohlthat blühen? — So wie der gute
Vater von liebenden Kindern, so wurde Kaiser Franz von seinen ehemaligen
Unterthanen empfangen. In den Tausenden, die ihm entgegen
strömten, nur eine Empfindung, nur eine Seele. Das unaufhörliche Lebehoch
! erfüllte die Lüfte, und übertönte der Glocken festlichen Klang;
Männer und Weiber, Kinder und Greise weinten, Unbekannte umarmten
sich wie Freunde, Fremde wurden Brüder! — Von dem Thor, wo die
städtischen Behörden den Monarchen empfiengen, durch die lange Kaiserstraße
, und weiter hin bis zu dem Kreisdirektorial-Gebäude, wo Se. Majestät
Ihr Absteigquartier nahmen — nur eine Masse jubelnder Menschen,
auf der Straße wogend und in den Fenstern zusammengedrängt . . .
Seine Majestät, zu Pferde, mit Huld und sichtbarer Rührung, grüßten
wiederholt die Menge, und betraten die Wohnung, wo die Autoritäten in
feyerlicher Versammlung Ihrer Ankunft harrten, das frey willige Bürgerkorps
die mit der Oesterreichischen Ehrenmedaille geschmückte Fahne
wehen ließ, und weißgekleidete Mädchen Kränze, von Lorbeern und
deutungsvollen Blumen gewunden, dem Monarchen überreichten. Alsdann
•ertönte aus den reinen Kehlen.eines jugendlichen Chores — vom Herzen
kommend und zum Herzen gehend — das erhebende Lied „Gott erhalte
unsern Kaiser" — und die Zwischenräume der Strophen wurden
ausgefüllt durch des Volkes tausendstimmiges „Lebehoch". Seine Majestät
verfügten sich auf den Balcon und begrüßten abermals die entzückten
Bürger, worauf Sie die Aufwartung der Behörden annahmen. Auch hier
wurde das ängstliche Ceremoniel vergessen; es sprach nur die Liebe.
Mit Recht mochte Einer für Alle sagen: „Nicht Worte, nur Gefühle,
nur Thränen vermögen wir heute zu geben; und diese Huldigung ist
des väterlichen Herzens Eurer Majestät nicht unwerth. — Laßt die Geschichte
Eure Majestät den Großen nach Ihren Thaten nennen: die Zeitgenossen
werden den Namen des Vielgeliebten in ihren Herzen tragen."
.. . . Der erhabene Monarch, der die Schicksale Europens in seinen Hängen
wägt, nahm die Huldigungen einer kleinen Stadt mit leutseliger Güte
auf, und vertraute die Bewachung Seiner geheiligten Person für diesen
Tag ausschließlich dem Bürgerkorps Freyburgs . . . Eine allgemeine Beleuchtung
der Stadt, und ein nächtlicher Umzug der Akademiker mit
Fackelschein und feierlichem Gesang beschlossen das Fest, dessen Ge-


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