Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 187
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Der Übergang Freiburgs und des Breisgaus an Baden 1806 187

rechtfertigt und aufs reichste belohnt. Mit Recht durfte man
deshalb sagen1: „Ein tröstlicheres Loos konnte einem Lande,
welches seine Losreißung von Osterreich nimmer verschmerzen
konnte, nicht wol zuteil werden. Es erkannte bei dem mannigfaltigen
Wechsel der Regierungen, deren es sich in kurzer
Zeit unterwerfen musste, dankbar und mit woltätiger Erhebung
seinen Ubergang an Baden und pries in dem Zeitpunkt
aufrichtiger Huldigung die Morgenröte seines wiederkehrenden
Glückes." In diesem Sinne haben sich in der Folge auch jene
Kreise der Bürgerschaft mit den nun einmal nicht mehr zu
ändernden Tatsachen abgefunden, welche anfänglich mit dem
Schicksal der Stadt vom Jahre 1806 gehadert hatten.

Und heute besteht kein Zweifel mehr darüber, dass es für den
Breisgau im allgemeinen wie für die Stadt Freiburg insbesondere
des Zusammenhangs mit einem Staatsgebilde von der Jugendkraft
des Großherzogtums Baden bedurft hat, um die gewaltigen
politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen
des 19. Jahrhunderts nutzbringend für sie zu richten und zu
wenden. Das heutige Geschlecht kann mit geläutertem Bewusst-
sein auf die großen Ereignisse von einem Jahrhundert zurück-

dächtniß unverwelklich in den Herzen unserer Bürger blühen und mit
erhebender Kraft auf ihre Gemüter noch in späten Zeiten wirken wird.

Zu diesem und andern Vorgängen des Jahres 1813 bemerkt Stadtarchivar
Kajetan Jäger (gest. 1887) in der K. Walchnerschen „Kleinen
Chronik denkwürd. Begebenheiten d. Stadt Freiburg" (Freib i. Br. 1826)
S. 118: „Als Kaiser Franz I. von Österreich hier war, geschahen von angesehenen
Bürgern sowohl als insbesondere vom Adel des Breisgaus heimliche
Schritte, um ihn zu bewegen, das Breisgau oder die ehemaligen Vorlande
' wieder an sich zu ziehen. Der Kaiser war nicht abgeneigt, die
ihm kundgegebenen Wünsche zu erfüllen. Diese waren auch wirklich
ihrer Erfüllung so nahe, dass einige höchst exaltierte Männer bereits die
Stempel zu. einer Denkmünze, die geprägt werden sollte, anfertigen ließen.
Die Stempel sind noch vorhanden und zeigen auf einer Seite die Stadt
Freiburg mit dem Münsterturme und auf der andern das Brustbild des
Kaisers, umgeben von Bürgern, welche ihm die Huldigung und den
Schwur der Treue darbringen, die Jahreszahl 1814 und die Umschrift:
[fehlt]. Vgl. auch Th. von Kern, Die Freiburger Deputation in Basel
1814 (Zeitschr. d. Ges. f. Beförd. d. Gesch.-, Altert.- u. Volkskunde von
Freiburg usw. 1. Bd. Freib. i. Br. 1869 S. 244—51).

1 Kolb a. a. 0. S. 164.


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