Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 188
(PDF, 69 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0208
188 Albert. Der Übergang Freiburgs und des Breisgaus an Baden 1806.

sehen, von denen das Ende der österreichischen Herrschaft im
Breisgau ein kleiner Teil war. Aus Napoleons Staatenschöp-
fungen, für die so viele alte politische Eigengebilde ihre Existenz
autgeben mussten, sind Grundpfeiler des neuen Deutschen
Reichs geworden, zu "deren Festigkeit die Eingliederung der
aufgehobenen Staatswesen nicht wenig beigetragen hat.

Doch, auf diese, die politische Seite der Einverleibung
Freiburgs und des Breisgaus in Baden näher einzugehen, würde
mich über den mir gesteckten Raum und Rahmen weit hinausführen
. Es gibt sich wol ein andermal Gelegenheit, im Zusammenhang
dieser Dinge auch ihren Einfluss auf die politische,
wirtschaftliche und soziale Lage der Stadt und Landschaft
wie auf das hier am Sitz der Hochschule herrschende und
von ihr ausströmende wie wieder auf sie rückwirkende geistige
Leben, kurzum auf die gesamte äußere und innere Kultur von
Stadt und Land eingehend zu beleuchten. Nur soviel sei noch
gesagt, dass im Hinblick auf die Vorfälle der Jahre* 1797 bis
1806, wie dies so oft geschieht, von einer Katastrophe, der
gegenüber die Menschheit wie einem Elementarereignis gegenüber
immer nur eine passive Rolle spielt, hier nicht die Rede
sein kann. Die Geschichte kennt keine Katastrophen in diesem
Sinne, sondern nur Tatsachen gesetzmäßiger Entwicklung^
Als solche aber stellen sich auch die nach Art von Gewittern
erfolgten Staatsveränderungen des ausgehenden 18. und beginnenden
19. Jahrhunderts offensichtlich dar. Auf jeden Fall
haben, wie die Dinge heute liegen, beide Teile, Baden und
der Breisgau, Grund, sich zu den Ereignissen des Jahres 1806
zu beglückwünschen: Baden, da es mit der Erwerbung der
Stadt Freiburg und des Breisgaus nicht bloß einen ansehnlichen
Gebietszuwachs erfuhr, sondern auch, was ungleich
wertvoller war, einen Gewinn an ideellen Gütern machte,
der für die Gesamtheit seiner Interessen von der allergrößten
Bedeutung war und ist. Die Stadt Freiburg und der ganze
Breisgau aber können sich beglückwünschen, da sie in diesen
100 Jahren ihrer Zugehörigkeit zum Großherzogtum Baden
einen ungeahnten Aufschwung auf allen Gebieten des Lebens
genommen haben.


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