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Die Stadtordnung von Bräunlingen in Baden vom Jahre 1393 197
und dem sch. 3 ß hl. So aber solhs zu ainer verlimdeten oder
argwenigen frowen geredt wurde, ist der frefel der statt 10 ß hl.
[14] Wolher dem sch. globt oder verhaist, ainem andern sein
wib in irem hufs oder sust onegesumpt oder geirt zu laufsen
zü recht ald süst und welher solhs verbreche und nit hielt, der
verlurt zü peen und straf dem cleger oder clegerin 5 S", der
statt 10 M und dem sch. 3 ß hl. [15] Wer ainen schulthaifsen
und ainen rat offenlich under ougen1 schuldigot, si haben im
nit recht ton, es sig mit urtailen, geschrifte oder ander weg,
und das nit furbringen mag wie recht ist, der verlurt zü peen
und straf der statt 3 jedem richter ain U und dem sch. 3 ß hl.
Das selbig gelt sol man dan bruchen an der statt büw. [16] Wolher
dann den schulthaifsen, ret oder der stat amptlüt, boten,
knecht, sturer, ungelter, ouch ander insamler und die, so der
stat ding werben, kainerlay ufsgenomen, mifshandelte oder be-
schalkte mit worten oder werken ald si teten im anders dan
der stat recht were[r], der oder di selbigen verlurt jedes zu
straf der stat 4 u, dem sch. 3 ß hl. [17] Wolhe fröw vor ge-
richt ain warhait sagte und uf ir truw gefragt were zü sagen
niemant zü lieb noch zü laid und ain ander frow Sprech, es
were nit war, die git zü peen und straf der stat 3 S", deni sch.
3 ß hl. [18] Ain jetliche witwe oder junkfrow, wann die freflent,
so verlürt jede zü straf der statt 3 lib., dem sch. 3 ß hl. Aber
ein jetliche eefröw verlürt nit mer dann der statt 15 ß und dem
sch. 3 ß, si sig dann in die grofsen ainung beschriben oder
bestimpt. [19] Wer lüt oder gut hinder ainem andern verbütt
nach der statt recht und im dann zügelafsen, das man im das
recht erlopt und das unrecht verbütt, so mag darnach der cleger
mit dem statt knecht lüt oder güt nemen, in des hufs oder hof,
darin ers verbotten, es sig in gedinern2 kisten oder ander orten,
die man inen von stund an uf tün sol. Und wer solhs spert
und nit tat, git zü straf der stat 30 ß, dem sch. 3 ß hl. und
sol dann dem cleger sein schuld gantz ufsrichten und bezalen.
[20] Prefelt ain pfaff und ain laiy an ainandern und will der
pfalf umb sein frefel der statt und dem sch. nit ufsrichtung
und benügen tün, so sol der lay gegen im ouch kain frefel verfallen
haben. [21] Wer der ist, der vor ains burgers oder
1 „ougen" von späterer Hand.
2 Verschrieben aus „gedilten"?
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