Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 199
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0219
Die Stadtordnung von Bräunlingen in Baden vom Jahre 1393 199

der statt gebot. Tet es aber ain frow one des mans wissen,
die git zu büfs der statt 10 ß und dem sch. 3 ß hl. [29J Wann
ainer ain andern man bi sinem elichen wib nagkent an sinem
bett findt oder sust an frischer tat, schlecht er in zü tod oder
wie er an inen frefeit, darumb bessert er niemant nüntz.
[30] = n St p. 165 Z. 15 —10 v. u. [31] Wer dem andern under
öugen in zornufs wifs fluchet oder liegen haist, der git zü frefel
und straf der statt 10 ß hl. [32] Wer wifsen oder ägker an
den wassern hätt, wann inen dan das wafser daran neme
und hinweg frefse, ob dann enderthalb des wafsers widerümb
gebe und wafsen oder veld gewünne, das gehört nit denen, so
wifsa oder agker daran haben, besonder dem oder denen, so
enthalben verloren und schaden empfangen haben, die mügen
das nutzen und niefsen1. [33] Ob sich begebe, das aines burgers
sünn ainer witwen ain kind machte und dann der selbig
sunn mit tod abgieng, so er dann aigen gut hinder im verliefs,
so sol man das kind darufs erziehen und versehen. Haut er
aber nit aigen gut oder ist er nit von sinem vatter ufsgestürt
oder beratten, so ist der vatter alfs swäher der witwen nütz
pflichtig noch schuldig und sol die frow das kind erziehen.
[34] Were ob ainer alhie burger oder hüfshablich were und
mit tod abgestorben und kam dann ein ufsman und beclagte
sine erben umb schuld, die er im solt schuldig worden sein,
haut dann der ufsman die schuld in jarsfrist vor absterben
des burgers oder hindersafsen erfordert, ist er dann ain glob-
haftig man, so mag er dann sein schuld mit sinem aid und
rechten behalten oder der erben versagen und recht, das inen
davon nit wissend sig, nemen. [35] Wenn es sich begeb und
beschehe, das ainer seim selber den tod angeton hette, davor
gott sein wolle, und kern er dennöcht zü rtiw und zü bicht,
so sollen in seine rechten erben wie sust in erbfs wifse erben.
[36] Wann ainer dem andern sein hufs und hoff verbütt, das
er vermeinte, er gieng im uf Schmähung oder laster darin oder
so im durch schulthaifsen gebot beschehe und wolher solhs
uberfür und nit hielt, so ist die büfs der statt 5 U und dem sch.

1 Aber im Schwabenspiegel heißt es § 370, I (Laßberg): „Swa ein
wazzer dvrch ein geged rinnet und brichet einem man sin ertrich hin vn
schvtte daz eine andern an, ez ist sin, ez si danne dar geleitte mit ge-
vaerde."


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