Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 213
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Reimereien aus pfälzischen Handschriften des 16. Jahrhunderts 213

Sankt Sebastian auch nicht vergiß,
10. Want sein hilff auch ist gewiß,

Das meinen aller meister weiß1,

Die dha sein auff der Scholen zu Pareiß.

Darnach hab auch dein selber acht,

Es sei frohe, spadt oder nächt,
15. Meide Lufft von Meridien und Occident'2,

Empfangh sie van Septentrion und Orient.

Mit Wacholter Beeren vnd Wyroch sprengh dein glaut,

Von böser Nebelicher lufft du dich huett.

Bl. 78b.

Mit Sienunbaum3 und Wachholtter mach dein feur,
20. Das ist zu der Zeit in deinem hauß geheur,

Mit essich wasche hendt mondt und angesicht,

Du salst honger und durst auch nicht leiden.

Uberich füllen sallstu auch meiden,

Uberich kost groeb salstu lassen,
25. Vor voll drinken solstu Dich massen,

Gebraden fleisch ist besser dann gesoden,

Das Schweinen sei dir verboden,

Du sals messigen den starcken wein,

Das sechste theil sali Wasser sein.
30. Du sals nicht mehr schlaffen dan wachen,

Huette dich vor den so in pannen ist gebacken.

Ists nicht in dir ein gewohnheit alt,

So schlouß im tage dein schlaff mit gewalt.

Linsen mit essich woll gesoden
35. Sein dir von den Meistern nicht verboden,

Wilstu dich selber in schaden nicht geben,

So huette dich vor ein unkeusch leben,

Bl. 79 a

Du sols auch gemein Badstouben meiden

In einer Boeden zu schweissen ist zu Leiden

1 Vor weiß steht ist, [mit Punkten darunter, soviel wie durchstrichen
.

2 Vor Occident steht erst Orient.

3 Oder Sinnun-; welcher Baum gemeint ist, kann ich nicht sagen.


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