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Reimereien aus pfälzischen Handschriften des 16. Jahrhunderts 215
75. Froeh und spaet zu friedens klauß,
Es ist auß der massen fast guett
Wehr darin ist mit frölichem gemutt
Das hatt ein Meister terra mirra gelehrt
Dessen kunst vill menschen hatt ernert
80. Und auch ander Meister hubscher vill,
Die ich jetzo zu mahl nicht noehmen will:
Nu bitte Gott und St. Sebastian
Das er unß setz diesen gebrechen hindan.
Finis.
[Zu diesem Gedicht wäre noch etwa folgendes zu bemerken. Auf
dem Lederband findet sich außen aufgepresst die Jahreszahl 1578,
im inneren Deckel steht geschrieben: Anno 1578 Iunio 24, ferner
eine Stelle aus dem 3 6.Psalm, unterzeichnet Ambrosius v.Virmundt.
Auf Bl. 149 steht unter der Zahl 1585 folgende Strophe:
Wer will wenden, wen gott willt,
schwig, leidt, meyd unde verdragh
deyn leidt gott deynem herren klagh
Unde blyeff dar neffen in gedollt
So blyffestu in gottes hollt.
Daneben steht: Wilhelma Schall van Bell.
Ferner finden sich mit der gleichen Jahreszahl die Sprüche:
Mach seiden seyn frinden gefenn,
so haeffen de blinden ein Gold leben.
und:
Got ist mein trost,
der hat manger erlost,
der sal mein hulfir und beistannt seinn,
beis ohn das ende mein.
Der erste unterzeichnet mit V. S. W. Hinrich Schall von
Bell, der zweite mit Anna Schall vonn Bell. Zu der Sprache
dieser Verse stimmt es, dass die Schall von Beils ein altes kölnisches
Patriziergeschlecht waren, das sich in Jülich und Berg
ausgebreitet hatte, vgl. Fahne, Geschichte der Kölnischen, Jülich-
schen und Bergischen Geschlechter II, 377f., Stammbuch des
blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland 3, 298b.
Vermutlich hat auch einer der Genannten das vorstehende Gedicht
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