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Kahle
nach oberdeutscher Vorlage abgeschrieben, wie man nach zahlreichen
eingesprengten Formen vermuten kann, die auf die Sprache
von Köln und weiterhin nördlich weisen. Ich führe folgende an:
[Sali 7, 29; salst 22; salstu 24; sals 28, 30, 44; frohe 14; van 16,
47; Wyroch 17; glaut 17; mondt 21; honger 22; uberich 23, 24; groeb24;
gebraden 26; gesoden 26, 34; verboden 27, 35; pannen 31; schlouß 33;
Badstouben 38; Boeden 39; laessen 45; ertze 46, artz 53; groiß 51;
groeß 52; unmaissen 58; gebloet 61; Proeh 75; noehmen 81.]
IV.
Cod. Pal. Germ. 188 (S. 29).
Bl. 297b [63a].
Jenner.
1. Im Jenner sag ich dir für war
Iß warm speis, die rein ist und klar,
Dar zu trinck meßig früh und spet Wassermann,
Und hütt dich zu der zeit für Medt.
Bl. 298 a [64a].
Februariiis.
2. Der Hornung ist gebern gar baldt
Dag kaldt, und Andr sichtag manchfalt,
Drumb fleug die keldt, das ist dier gut, Visch,
Aufn daumen soltu laßn dein blut.
Martins.
3. Der Mertz offenbart leibs feuchtigkeit,
Er gebirt schmertzen unt auch leidt,
Laß nicht Adern, und iß stets Wurtz, Widder,
Die sind dier gesund, und auch nutz,
Aprilis.
4. Der Aprill hat solch krafft daruon
All ding werden geneuert schon, Stier,
Bl. 298b [64b].
Auch hitzt ern leib, und macht das blut,
Wer zur Ader lest, das ist gut,
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