Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 233
(PDF, 69 MB)
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Kinderspiele aus Möhringen (Amt Engen).

Von Karl Bertsche.

I. Knabenspiele. Steckdreitd, Bossmachd, wobei einer
als Pferd gesattelt und behandelt wird usw.; Bruclcdspringd;
springen ist sonst im Dialekt nicht üblich = rennen oder hier
= jucken: ein Knabe stellt sich in gebückter Stellung auf, ein
zweiter springt über ihn und stellt sich dann ebenso gebückt
in gewissem Abstände hin usw. BallismacJid: mehrere Kinder,
Mädchen und Buben, stellen sich an einem Scheuertor oder
einer Mauer auf. Mit einem Ball, wozu man vor dem Aufkommen
der vollen Gummiballen nur den alten, primitiven,
weichen Tuchball = die Balte, mit Sägmehl gefüllt, benützte,
suchte der sogenannte gewählte König eines nach dem andern
zu treffen, das dann weggehen musste, weil ful = faul war.
„Im Bing macW: vier Buben stellen sich im Quadrat (Ring)
auf und werfen sich eine Ballß zu, bis sie einer fallen lässt.
Dann reißt einer von den vier, die sich im Ring aufhielten,
den Ball an sich und wirft nach den andern davonspringenden
vier. Trifft er einen von ihnen, so ist dieser ful, d. h. er darf
nicht mehr mitspielen. Dann geht es weiter, bis die andern
drei auch faul sind. „Balldreitd": vier Burschen sitzen vier
Kameraden auf den Rücken und bilden einen Kreis. Die
Reiter „ballen" unter sich so lange, bis einer den Ball fallen
lässt. Dieser sucht dann einen der drei davonspringenden
Reiter zu treffen. Traf er einen, muss dieser, andernfalls er
selber Ross sein. „Geitschd" = Schaukeln, was Mädchen wie
Buben betreiben, an Balken und Bäumen ohne Hilfsmittel, an
Wagen mittelst Ketten oder sonstwo mit Seilen. Dieses Spiel
ist alt und allbeliebt. Bevor man Zementscheunenböden hatte,


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