Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 250
(PDF, 69 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Flamin

dem, der irae userclaget und gekündet het und gegen nieman
anders25 alle diewil er in nüt ab noch übergeschrieen het, und
so er in übergesehribet, so ist er gast gegen ime und gegen
menglichem; wenne sich aber der, der übergeschriben ist26, ge-
rihtet mit dem, der in übergeschriben het, und in der heisset
wideranschriben, wenne das geschiht, so ist er widerumb burger
als er vor was.

§ 28. So man eim pfand nimmet mit dem geriht.

Wenne einer von dem andern claget am geriht und so dem
erloubet wirt pfant ze nemmend und so der mit dem geriht dar gat
und pfände nimmet für das er ime denne schuldig ist, sprichet
denne ein anderer, wer der ist, die pfände, die er da nimmet,
die sien sin und habe es dem gelihen, dem man es denne mit
dem geriht nimmet, das mag dem nüt geschaden, der denne die
pfant mit dem geriht nimmet, und mag uf die pfände wol
kommen das varendi gueter sint, es were denne das si dem,
der si denne anspreche, entabhandet und empfueret weren, dem
sölti es nüt schaden.

*

§ 29. Wie27 einer trostung het, der gisel leistet.

Wer in einer rehten giselschaft ungevarlich hie zuo Fri-
burg leistet und daz mit sinem eyde behebt, den mag nieman
hie verbieten noch sin hengst behaben alle die wil die giselschaft
weret, und wenne ime tag geben wirt oder so es sust gerihtet
wirt, das die giselschaft usgat, geschiht das, e man ze dem münster
vesper lütet oder vesper zeichen, so sol er die selbe tagzite
trostung haben, das in ouch nieman behaben mag, und sol aber bi
der selben tagzit usvaren, belibe er darüber hie, so moeht man in
wol behaben; wurt im aber tag geben nach dem als man vesper
lütet, so mag er wol über naht hie beliben, also das er morn-

25 Dass diese Bestimmung wörtlich aufzufassen ist und noch im
15. Jahrhundert galt, bestätigen zwei Einträge aus den Ratserkenntnissen
Bd. 2 (1460—1463), die zudem als die einzige bekannte, praktische Anwendung
derselben besonders wertvoll sind: „sexta ante Thome apostoli
1460: „Conrat Grüning der Jung (als Bürger in den Bürgerbüchern eingetragen
) gast gegen Heinrich Stieffen." An anderer Stelle heißt es dann:
„uf Fritag vor Purificationis anno 1461 hat der rat erkennt, daz Conrat
Grüning hie gesessen sin und sin reht in seldeners wise haben sol, aber
nit als ein burger."

26 S. 65. 27 S. 66.


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