Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 261
(PDF, 69 MB)
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Volksüberlieferungen von Walldürn

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munde heißt sie auch Römer- oder Ritterstraße, an welche
die obige hohe Straße anschließt. In der Nähe des Kastells
am Marsbrunnen zieht eine alte Straße zwischen der Wald-
stetterstraße und Ziegelhütte nördlich bis zum Kastell nach
Miltenberg; dieselbe durchschneidet den sogenannten Schreinerskapellenweg
. Auf Walldürner Gemarkung ist diese Straße
deutlich sichtbar bei Schachleiter, jetzt Fiegers Garten im
Lindig, Galgengewann, zieht am sogenannten Schießplatz vorüber
, alsdann durch den Glashofer Wald, durchschneidet bei
dem ersten Stutz die Straße nach Glashofen, dem Neusasser
Waldweg entlang; etwa 500 Schritt westlich von Neusäss ist
diese Straße deutlich sichtbar und man kann sie verfolgen
bis zur Ziegelhütte von Gettersdorf, wo sie die Richtung der
jetzigen Miltenberger Straße bis fast zur Erasmuskapelle einhält
, von wo aus man sie noch bis Miltenberg leicht auffinden
kann. Diese Straße wird heute noch die alte Straße oder
der Krautweg genannt. Auf Geroldshahner Gemarkung im Tälchen
gegen das Reinhardsachsen-Kastell zu befindet sich eine
Dohle über diese Straße und auf diesem gegen Süden zu eine
Deckelplatte, an welcher das Steinmetzzeichen eines Steinhauers
(römischen) sichtbar ist.

d) Bachnamen: Die Marsbach (auch Morschbach) entspringt
am sogenannten Marsbrunnen = Morschbrunnen unterhalb
des römischen Kastells im Walldürner Tal; dieselbe war zur
Zeit der Römer überbrückt in der Nähe des römischen Bads
bei der Wiese des Michel Hornbach, wo noch alte eichene
Balken sich befinden. Auf der ganzen Linie vom Ursprung
der Marsbach bis Amorbach, wo sich die Marsbach in die
Mud ergießt, geht die Sage von den drei Meerfräulein,
welche in der alten Burg beim Marsbrunnen gehaust haben.
Dieselben gingen in die Spinnstube in dem Grünewaldshauö,
dem ersten Haus links von Höpfingen her, hielten sich zu lange
auf über 12 Uhr nachts, wurden deshalb mit dem Tode bestraft
und am Morgen war der ganze Bach mit Blut getränkt
. Die Eiterbach: Dieselbe entspringt am sogenannten
Rippbrunnen, fließt durch das Hainstadter-, Wülldürner- und
Hornbacher Tal und ergießt sich in Rippberg in die Mars-


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