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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 301
(PDF, 69 MB)
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Neuauflage von Kriegers Topogr. Wörterbuch des Großh. Baden 301

seit 213; sein Monument wurde in den unteren Bädern wieder
aufgefunden. Bei dem Ort, der dem Lande den Namen gegeben
und der als Badeplatz einen Weltruf genießt, wäre auch
die Einführung der jetzt allgemein üblichen Namenverdoppelung
erwähnenswert gewesen. Diese ist nach der früheren
Bezeichnung „Baden bei Rastatt" oder „in der Markgrafschaft"
Mitte des vorigen Jahrhunderts aufgekommen und wird jetzt
auch amtlich — außer vom Bezirksamt — ausschließlich gebraucht
. Seit wann ist aber aus dem alten Stoufinberc ein
Hühnersedel geworden? Und wie kam der Kaiserstuhl
zu seinem Namen?2. Ist die Form seines höchsten Gipfels
daran schuld oder hat die Sage von Rudolf von Habsburg
irgend welchen geschichtlichen Hintergrund? Langenalb ist
hervorzuheben als Gegensatz der Herrenalb, dem Quellbach
der Alb. Wie oder wann kommt die alte Ulvina zur Bezeichnung
Rohmbach? Ist nichts zu finden über die Umtaufung
des Klosters Nidingen in das poetische Wonnental durch
die dortigen Nonnen? —

Das Werk ist in Wahrheit eine „auf breitester Grundlage
aufgebaute Materialsammlung zur historischen Topographie
des badischen Lands". Statt des längeren darzulegen, für
welche Wissensgebiete eine ersprießliche Ausbeute zu erhoffen
ist, dürfte es besser sein, gleich selbst einige kleine Versuche
zu machen, um wenigstens hierhin und dorthin Wege anzudeuten
, die ich als zu erwünschten Zielen führend mir denke.

Eines der unsichersten und strittigsten Gebiete der
Namenkunde ist das der Deutung der Gewässernamen
— trotz Lohmeyer u. a. Ein Blick auf wenige Seiten des
Wörterbuchs zeigt, wie hierin noch eine reine Prägermano-
manie, sozusagen, herrscht: Was man nicht recht erklären
kann, sieht man als vorgermanisch an. Zugegeben, dass noch
mancher größere Fluss seinen uralten Namen behalten haben
mag, aber die vielen kleinen Bäche und Bächlein, oft in -einem
Gelände, bis zu dem bis gegen das Jahr 1000 vielleicht noch

2 Über den Namen Kaiserstuhl vgl. F. Pf äff in „ Volkskunde im Breisgau
". Festschrift des Bad. Vereins für Volkskunde. Freiburg, Bielefeld,
1906, S. 26.


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