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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 303
(PDF, 69 MB)
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Neuauflage von Kriegers Topogr. Wörterbuch des Großh. Baden 303

lieh mehr vereinzelt, wie wir sehen, noch weiter westlich ins
Badische: Es sind die Dörfer Winden, Ober- und Niederwinden
und zwei gleichnamige Ödungen, bei deren einer noch ein
Winnengrund und eine Winnenstraße vorkommt, alle als
Wineden, Winden, und zwar nicht vor 12./13. Jahrhundert beurkundet
, ferner Windenreute, Greviwinden, das über Grevin-
den zu Gräffingen geworden (vgl. Schildwende — Schiltwengy
u. a.), Windischbuch und das Windisch Gründlein, Windeschen
Dippach und vielleicht noch Windschläg <^ Windisleh. Somit
weisen gerade die an jene Zugstraße westlich sich anschließenden
Amtsbezirke Tauberbischofsheim, Wertheim, Boxberg
, Adelsheim, Mosbach, Sinsheim und Bruchsal Wendenorte
auf; gesondert sind nur die im Emmendinger und Waldkircher
(und Offenburger?) Bezirk, die darum eher als Gefangenenansiedelungen
zu betrachten sein dürften.

Einen viel weiter zurückreichenden Ursprung haben die

Walchenorte.

Es sollen zunächst sämtliche örtlichen Benennungen übersichtlich
zusammengestellt werden, die in ihrer Form einen
Hinweis auf welsche Bewöhner haben. Auszuscheiden sind
meines Erachtens dabei von vorneherein Wellendingen, Wersau
und Welschingen, weil sie auf die Personennamen Walilo,
Walhhari und Walahizo (ein Welsch-Ischingen hätte nur einen
Sinn, wenn ein anderes entgegengesetzt wäre) zurückgehen.
Solche konnten aber sehr wol Germanen führen: ein Walhheri
wäre z. B. ein Kriegsmann gegen die Walchen. Nach der
geographischen Folge von Nord nach Süd finden sich also
folgende Walchennamen in den einzelnen Amtsbezirken:

Tauberbischofsheim: Welschland, Wellendorf?- (Wellindorf
13. Jh.).

Buchen: Welschberg, Waldauerbach Walurbach 14. (Waldoder
Walch-?).
Adels he im: Welscher Buckel.
Mannheim: Wallstatt Walahastatt 8.
Eppingen: Welkheim Welckam 16.


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