Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 323
(PDF, 69 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

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Ich habe in den Band 26 (1898) der Alemannia einen
Aufsatz des Herrn Dr. Karl Rieder, Pfarrverwesers in Scherzingen
, über „das Martyrium des hl. Simon von Trient" aufgenommen
und ebenda, Band 27 (1900) eine eigene Veröffentlichung
„Die Kindermorde zu Benzhausen und Waldkirch
im Breisgau" — ein Gedicht mit urkundlichen Beilagen — abgedruckt
und ferner am 24. November 1904 in Endingen einen
Vortrag über die in der Endinger Hauptkirche verehrten „Unschuldigen
Eltern und Kinder" gehalten. Das ist es, was den
Zorn des Herrn Rabbiners geweckt hat. Namentlich hat ihn
offenbar die bei Gelegenheit der „Kindermorde" gemachte Bemerkung
: „Die Darstellung der Begebenheiten in der Schrift
des Rabbiners Dr. A. Lewin Müden in Freiburg i. B.' ist teils
einseitig, teils unvollständig und dadurch unrichtig und bleibt
daher hier unberücksichtigt" bewogen, nun nach Jahren gegen
mich aufzutreten, denn seine Auslassungen suchen, nachdem er
die Unvollständigkeit seiner Darstellung zugeben muss (S. 325),
wesentlich darzutun, dass seine Auffassung nicht einseitig und
dadurch unrichtig sei (S. 329). Ich glaube nicht, dass ihm
das gelungen ist. Man wird zugeben müssen, dass meine schon
mitgeteilte Bemerkung dieser Ansicht keinen besonders scharfen
Ausdruck gibt. Ebenso wie es ohne jede Frage völlig falsch
ist, alle gegen Juden gerichteten Beschuldigungen als berechtigt
anzusehen, ebenso ist es grundfalsch, alle ebensolche Vorwürfe
grundsätzlich für irrig zu erklären. Zwischen solchem
grundsätzlichen Für und Wider in allen Sachen des Judentums
läuft manche Straße, die der Forscher gehen kann und die auch
in unserer Zeit mehr und mehr begangen wird. Der aber ist
kein Geschichtsforscher, der allein aufseiten der christlichen
Wirtsvölker der Juden Aberglaube, Gehässigkeit und Verlogenheit
sieht, während er annimmt, „dass die Reinheit des Judentums
seine Hasser (!) blendet, so dass Finsternis sie umgibt,
wo Israel Licht ist in allen seinen Wohnungen"2.

Der Herr Rabbiner nennt gleich zu Anfang (S. 316) seiner
Auslassungen das von mir herausgegebene Gedicht über die
Kindermorde ein „Dokument der Unkultur" und das darin Erzählte
„gehässige Verlogenheit". Er hätte ja doch damit zufrieden
sein können, dass er daraus feststellen zu können glaubt,

Diese Psalmodie bei Lewin S. 333.


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