Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 325
(PDF, 69 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

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ich annehme — aus dem Bestreben hervor „Licht in die schreckliche
Sache zu bringen", sondern aus dem Bestreben, die Juden
los zu werden (S. 325, 326). Mag das letztere auch mitgespielt
haben, nun, so hatte Freiburg wol seine Gründe dafür. Es ist
jedenfalls irrig, alles, was sich gegen Juden richtet, als Aberglaube
, Bosheit und Gehässigkeit darzustellen, es ist falsch, dergleichen
nur bei den „Bekennern der Religion der Liebe" — wie
der Herr Rabbiner sich hämisch ausdrückt, während doch im
vorliegenden Fall niemand seine Religion angegriffen hat — zu
suchen. Dr. Lewin meint, seine von mir gerügte Einseitigkeit
bestehe darin, „dass ich, der Rabbiner, der ich Geschichte,
Glauben und Aberglauben meiner Religionsgenossen genau kenne,
es nicht begreifen kann, wie die Anschuldigung des Kindermordes
und des Blutgebrauches gegen uns Juden auch nur mit
einem Scheine von Recht hat erhoben werden können". Der
Herr Rabbiner ist hier völlig im Irrtum, wie ich sogleich zeigen
werde. Von mir sagt er weiter: „Die wissenschaftliche Zeitschrift
der Alemannia füllt er mit eigenen Artikeln, welche die Blutanklage
wacherhalten sollen. Mit Vorliebe nimmt er Arbeiten
ähnlichen Kalibers auf und sucht durch Vorträge, bei welchen
er sich mit der Firma eines hochgeachteten Vereins deckt, den
Ritualmord als historische Wahrheit hinzustellen. Der Hass
verdirbt die Linie." „Er öffnet auch die Spalten der rohesten
Blutbeschuldigung." „Das ist die Wissenschaft, welche ein Freiburger
Professor in unsrer Zeit hegt und fördert. Ihm sind
die Wunder, welche von den toten Körpern bewirkt werden,
Beweise dafür, dass die Juden Christenmorde verüben. Ihn
stört es nicht, dass er denjenigen seiner Berufsgenossen, welche
noch Juden sind, oder es gewesen sind, nachsagt, ihre Vorfahren
hätten Christenblut nötig gehabt, um nicht, wie das von ihm
herausgegebene Lied behauptet, übelriechend zu werden. Dagegen
kümmert er sich nicht darum, dass neue Beweise für die
Unschuld gefunden worden sind. Das Ärgste aber, was dieser
deutsche Professor geleistet hat, ist der Vortrag . . . vor
Hunderten einfacher und zur Nachprüfung nicht befähigter
Bürgersleute ..." Der Herr Rabbiner stützt sich hier auf
^übereinstimmende Zeitungsberichte", die ich leider selbst nicht
kenne. Es sei ohne Wirkung gewesen, was Karl von Amira,
der Herausgeber des Endinger Judenspiels — gegen eine Darstellung
in Glagaus Kulturkämpfer —, gesagt und was Wolf-


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