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Fischer
den Schädeln gehörte einer einem Kinde, der andere einem zartgebauten
, jugendlichen Individuum an (Frau?) — die ursprüngliche
Lage ist sicher gestört. Etwa 1 m südlich von diesen
Skelettresten lag ein Tongefäß (b), das dem ersten Entdecker
entgangen war und wol zu dieser Bestattung gehörte. Es ist
ein 18 cm hohes, 23,5 cm weites bauchig-birnförmiges Gefäß
(Kb) aus rotem Ton mit niederem, nicht scharf abgesetztem
Rande. (Form ähnlich 29 auf der Tafel I.) Unter dem Randansatz
ziehen rings herum drei in den Ton eingeritzte Doppellinien
, die Paare je 12—13 mm auseinander, die beiden je eines
Paars mit 3 mm Abstand
. Sie sind nicht
sehr regelmäßig gezogen
— anderer Schmuck
fehlt. Dabei (darin?)
lag ein rundes, kleines
Schälchen aus schwarzem
Ton, es ist nur
in Stücken vorhanden.
(Form gleich wie das
kleine Schälchen in Abbildung
3, S. 36.) — In
gleicher Tiefe lagen
weiter westlich ebenfalls
wieder durcheinander
geworfene Reste von
einem menschlichen
Schädel und Röhrenknochen (d) und nördlich davon zwei große
Steine (am nahen Kaiserstuhl gebrochen) und verbrannte, kalzinierte
Knochenstückchen (Tierknochen?) dabei (e f). — Im
Gegensatze zu dieser Zerstörung in der südlichen Hälfte des
Hügels erwies sich die nördliche als unberührt, allerdings auch
als sehr ärmlich an Funden.
Etwa 90 cm nördlich vom Mittelpunkt stieß man bei einer
Tiefe von 1,10 cm auf ein Skelett (h), von dem der linke Oberarm
, beide Ober- und Unterschenkel in richtiger gegenseitiger
Lage sich fanden. Die andern Knochen fehlten, d. h. waren
zu gelblichem Moder zergangen, die Lage war aber die ursprüngliche
; der Kopf war nach Südwest gerichtet! Zu Füßen
des Skeletts und 20 cm tiefer im Boden stand eine runde,
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