Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 7
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Die Lölibücke bei Ihringen am Kaiserstuhl

7

3. 'Tri

Abbildung 4

Unterseite noch bessern Stand zu verleihen. Diese Schale ist
oben 17 mm weit, ihre Höhe ist 41 mm4.

Die übrigen Teile
dieses Hügels waren
leer.

2.

Der kleine Hügel L
enthielt zwei Bestattungen
, die offenbar zusammengehörten
. Der
Hügel war sehr niedrig,
rund 60 bis 70 cm hoch,
jetzt infolge der Zerpflü-
gung etwa 20 m breit.

In einer Tiefe von
50 cm lag eine Steinsetzung
oder besser «—.—».
Doppelsetzung (Abbil- *
dung 4). Es sind zwei
genau von Ost nach

West gerichtete Gräber, durch vier flache, auf die Kante gestellte
Steine voneinander getrennt; drei oder vier ebensolche

4 Eine gewisse Schwierigkeit macht die Benennung solcher großer
Prachtgefäße; Wagner a. a. 0. empfindet es als leicht irreführend, von
„Urnen" zu sprechen, weil wir dabei zuerst an Gefäße zur Aschenbeisetzung
denken — er hat ganz recht. „Gefäß" ist zu allgemein, nichtssagend,
■ein „Topf" ist nach der gewöhnlichen Vorstellung weder so groß, noch so
geformt, noch so reich ornamentiert, auch alle unsere andern Namen für
die verschiedenen Formen von Gefäßen passen nicht recht. Naue
(a. a. 0.) nennt diese Form „Lekane", eine andere „Chytren", ich kann
die Notwendigkeit oder gar einen Nutzen der Einführung von Bezeichnungen
, deren Bedeutung jeder einzelne Leser erst lernen muss, nicht
einsehen. — Da diese Gefäße mit größter Wahrscheinlichkeit zur Aufnahme
von Getränken beim Festschmaus, Leichenschmaus oder für den Toten
dienten, stets ganz besonders reich verziert sind, also prächtige Gefäße
für den Festtrank darstellten, möchte ich als beste Bezeichnung
für sie „Bowle" vorschlagen — unsere Bowlen für den Maitrank oder
dergl., meist geschmückt, verziert, aus kostbarem Material usw., dabei
geräumig und für festliche Gelegenheit oder den Gästen vorgesetzt, entsprechen
doch sicher diesen prächtigen Gefäßen am besten. Leider ist das
entsprechende mittelhochdeutsche Wort „bolle" nicht in unser Deutsch
übergegangen und leider verdeutschen wir Bowle nicht zu etwa „Bole".
So sei im Folgenden das Wort „Bowle" gestattet.


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