Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 11
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Die Löhbücke bei Iiiringen am Kaiserstuhl

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Beigaben hatte dieses Skelett nicht, das der Stärke und Länge
des Oberschenkels nnd anderer Knochen nach einem sehr groß
gewachsenen Manne angehört haben muss. Dagegen fand sich
oberhalb der Beckengegend eine ganz weiche, vom übrigen Erdreich
kaum unterscheidbare braunschwarze Masse den Knochen
aufgelagert — sie ließ sich nur in Spuren sammeln, ihre Untersuchung
ergab nichts; ob es etwa Reste eines Ledergürtels
waren oder von Holz? — Ich glaube, dass dieses Skelett nicht
zu der Steinsetzung gehört, sondern erst später beigesetzt ist;
der Fund des erwähnten Bronzerings über ihm und der Umstand,
den ich noch erwähnen muss, dass rings um das Skelett hie und
da kleine Tonscherben, zum Teil mit Ornament-gefunden wurden,
die sicher von Hallstattgefäßen stammen, beweisen aber, dass
auch diese Bestattung oder Nachbestattung mit den andern in
diesem und andern Hügeln zusammengehört. Die eben erwähnten
Scherben können größtenteils von einem einzigen,
großen, dickwandigen, dunkelroten schlechtgebrannten Gefäße
stammen, die Zerstreuung über eine ganze Strecke könnte durch
den Fuchsbau verursacht sein. (Es lagen auch Scherben in
der Fuchshöhle selbst.)

Nun wurde die ganze Steinsetzung entfernt, unter ihr kam
zunächst wieder steinfreie Erde, nur die nördlich« Ecke setzte
sich als kleiner Steinhaufen in die Tiefe fort. Nahe daneben,
und zwar nach außen, außerhalb der Setzung, kamen nun Gefäße
zum Vorschein, ziemlich genau in der Höhe der Basis der
Steinsetzung (Grundriss, Abbildung 10, S. 47). Da stand zunächst
eine große Prachtbowle (C 5) von seltener Schönheit, in ihr darin
lag eine kleine Schale, 40 cm neben ihr stand eine schwarze
Schüssel (G 6), um welche herum und in welcher zahlreiche
Schweineknochen sich fanden.

Die große Bowle (Abbildung 8) ist der von Wagner
(Hügelgräber usw.) farbig abgebildeten in der Form sehr ähnlich
und ebenso reich, schwarz und rot verziert. Sie ist 30 cm
hoch und 35 cm weit, mit breit ausladendem Bauche, eng eingezogenem
Hals und schmaler Bodenfläche. Von Verzierungen
ist zunächst ein Band in den weichen Ton eingedrückter kleiner
Vierecke zu erwähnen, das um den Hals herumzieht, unmittelbar
unter seiner stärksten Einziehung. Es ist oben von einer
eingedrückten Schnurlinie und einem schwarzen Farbstreifen
begrenzt, 16 mm breit; den Wagnerschen Bowlen fehlt solche


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