Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 20
(PDF, 70 MB)
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20

Fischer

hübsches kleines Töpfchen (C 21) mit rundem Bauch und
abgeknicktem Rand, das außen ein eigenartiges Muster bot.
Der Rand und der untere Teil des Gefäßes zeigen die ziegelrote
Farbe des Tons, unter dem Hals zieht ein fingerbreites
schwarzes Band herum, darunter ein ebensobreites dunkelrotes.
In dieses ist ein eigentümliches Muster eingeritzt, eine Art
Mäander, in dessen offene (nicht rückwärts geschlagene) Krümmungen
sich je winklig geknickte Doppellinien einfügen (vgl.
die Abbildung linke untere Ecke). Das ganze Töpfchen ist
nur 9 cm hoch und 11 cm weit. Daneben, nun umbiegend
zum NordwTestrand, treffen wir einen sehr flachen graubraunen
Teller (C 23), von dem nur ein kleines Stück erhalten ist, das
eine Form wie die unserer Speiseteller erkennen lässt (in der
Abbildung ergänzt). Auf der Außenseite laufen am Randansatz
zwei sehr sauber gezogene feine Rinnen. Auf diesem Teller lag
eine bräunliche Erde, die nach dem Trocknen wie etwa mit Kaffeesatz
untermischt aussah. Mikroskopisch ließen sich darin nur
eine Anzahl sogenannter „Steinzellen" nachweisen, also solche
pflanzliche Zellen, wie sie am längsten widerstandsfähig und erhaltbar
, in allen Teilen von Pflanzen vorkommen, am häufigsten in den
Hartgebilden, harten Stengeln und Blattstielen, Schalen, Kernen,
aber auch in Wurzeln, Blättern usw.7. Man darf es als nicht für
unwahrscheinlich halten, dass wir es mit Resten einer pflanzlichen
Speise zu tun haben — Früchte — Wurzeln — Blätter —-
doch ist nicht ganz ausgeschlossen, dass die Zellen auch von
später hineingewucherten Wurzeln herstammen.

Dieser Teller war wol nun ursprünglich zugedeckt, wenigstens
fand sich über ihm eine dünne kohlige Masse mit einigen
Bronzekügelchen, vielleicht die Reste eines Holzdeckels mit
Bronzeschmuck, oder eines Tuchs oder dergleichen. Neben
diesem Teller stand ein roter rundlicher Topf (C 26) mit
kleinem Henkel und etwas umgebpgenem Rand; als Verzierung
geht um den Halsansatz eine Reihe schräg eingedrückter, kommaartiger
Striche; er ist 101/2 cm hoch,, oben 14,2 cm weit. Um
dieses Töpfchen herum lagen zahlreiche (6—8) verbrannte
kleine Knöchelchen (Schwein?). Daneben kamen nun drei

7 Ich möchte auch hier Herrn Dr. Claußen, Privatdozenten für
Botanik hier, für die Untersuchung dieser und der andern verdächtigen
Erdproben verbindlichsten Dank aussprechen.


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