Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 33
(PDF, 70 MB)
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Die Löhbücke bei Ihringen am Kaiserstuhl

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Endlich war noch ein kleines Stück rankenartig enggewundenen
Drahts da, das sich nicht deuten ließ. Das dritte endlich (g)
gehörte einer älteren Person an (Rückenlage, Gesicht gerade
nach oben). — Beigaben hatte es nicht.

Beim weiteren Graben kam gelegentlich ein Hufeisen zum
Vorschein — moderner Form (30 cm unter der Oberfläche). —
In gleicher Tiefe zeigte sich, einzeln in der Erde, ein goldener
Ring aus 18karätigem Golde, ein drehrunder glatter Reif. Wie
die fast völlige Gleichheit mit andern Ringen zeigt, die unten
beschrieben werden, muss auch er einer Bestattung angehört
haben, vielleicht einem Skelett (h), das 50 cm tief nordwestlich
von der Mitte gefunden wurde ohne Beigaben und vielleicht
in gestörter Lagerung. Der Schädel wurde vermisst (zergangen
? oder entfernt?), die Beine lagen nicht gestreckt, Oberschenkel
neben Armknochen, Knie hoch — alle Knochen sehr
zerfallen, so dass man nicht entscheiden
konnte, ob etwa die Leiche in ganz
abnormer (etwa hockender) Stellung
beigesetzt oder ihre Lage gelegentlich
zerstört wurde (Rübenloch oder dergleichen
).

Weiter westlich lag, wieder unberührt
, ein Skelett (Je), 50 cm tief, mit Abbildung 19 (nat. Gr.)
dem Kopf ziemlich genau nach Süden

(etwa Südsüdwest) ohne Beigaben, die Knochen waren sehr schlecht
erhalten. 3 m' nordöstlich davon abermals ein Skelett (l), genau
nach Nordost gelagert mit dem Haupte, genau Rückenlage, das
Gesicht sieht nach oben. Die schwachen (erwachsenen) Knochen
und kleinen Zähne lassen auf ein Weib schließen. Am rechten
Handgelenk sass ein etwa 2 mm dicker Bronzering, das Metall
etwas flachgedrückt (also nicht ganz drehrund) und wie der
oben beschriebene mit eingravierten Strichen verziert. In der
Gegend der linken Hüfte lag ein kleines Stückchen Eisen, so
verrostet, dass es nicht deutbar. Auf dem Scheitel — .in sicher
ungestörter Lage auf der hintern Ecke des Stirnbeins — lag
eine hübsche Fibel, daneben schwärzliche Spuren, also wol
Reste einer Kopfbedeckung mit ihrer Befestigung! — Die
Fibel hat eine sehr hübsche und nicht gewöhnliche Form (Abbildung
19): Die Spirale ist die der Armbrustfibeln, die Spange
hat ein senkrecht aufgebogenes Ende, das einen Knopf aufsitzen

Alemannia N. F. 8, 1/2. 3


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