Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 42
(PDF, 70 MB)
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42 Fischer — Die Löhbücke bei Ihringen am Kaiserstuhl

Von sonst Bemerkenswertem verdient vielleicht hier noch
folgendes hervorgehoben zu werden:

Auffällig ist die große Seltenheit von Bronzeschmuck in den
Hügeln L und C bei relativem Reichtum an Keramik und umgekehrt
die Armut an Tonwaren und der Reichtum an Bronze
im Hügel U — die Gefäße erweisen sich aber durch ihr Ornament
als gleich alt. Das Vorkommen von Gold ist zwar in
Hallstattgräbern selten, hier aber passt es zu ähnlichen Vorkommnissen
in der Nachbarschaft (Mittelbaden, Württemberg,
Elsass).

Die Gürtelbleche, Schlangenfibeln, Paukenfibeln passen gut
in die angegebene Zeit, Hufeisen- und andere Dolche fehlen
aber. Die Früh-La Tene-Fibel (Abbildung 17) dürfte, wie aus
dem Fundbericht deutlich hervorgeht, keine Nachbestattung anzeigen
, sondern eine Einfuhrware darstellen; gerade solche sind
auf badischem' Boden mehrfach in Hallstatthügeln gefunden
worden, wie bei Schumacher (1900) und Wagner nachzusehen
, sie deutet eben die jüngste Hallstattperiode an.

Sehr bemerkenswert sind die Scherben in der Aschenschicht
des Hügels JJ, die mit ihrer primitiven Verzierung das Fortdauern
alter Formen im Hausgebrauch beweisen dürften; Wagner
(a) fand einen ebensolchen Scherben bei Salem in einem Hall-
stattgrab, hebt auch dort das Fortdauern solcher Formen besonders
hervor. — Nachdem man das nun einmal weiß, hat es
nichts Verwunderliches, dass die alten einfacheren Formen noch
weiter benützt wurden. Aber es mahnt, dass man in Schlüssen
von Grabgefäßen auf die Gesamtkeramik der Zeit doch recht
vorsichtig sein muss, und wirft vielleicht auch Licht auf einschlägige
neolithische Streitfragen!

Anm. zur Tafel. Möglichst genaue Wiedergabe der Gefäße aus
dem Hügel C in der gegenseitigen Stellung, in der sie im Grabe
standen, im ganzen der Zeichnung wegen etwas auseinandergerückt.
Rechts und links davon lag je eine Leiche. — (Die Ziffern geben die
Nummern [Fundliste] der einzelnen Gefäße an, sie finden sich auch oben
im Texte.)


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