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Albert
geuerde, den sol man phenden vmbe ein march, fueret ez aber
der gast hinnan, so sol er sehzic Schillinge gen vnde den siege
schaz. vnde swer hie dechein haseler loest mit decheime chovf-
schazze fu'r zehen Schillinge, den phendet man vmbe ein march.
Swas er vnder zehen Schillinge loest, darumbe phendet man in
vmbe drie Schillinge, diz ist vmbe baseler vnd vmbe alle ander
phenninge, ane brisher eine. Alle dise einunge sullen stete bliben
hie vnde ze mu'nstere von vnser vrovwn mes der liehtmes so nu
chumet über zwei iar. Ich GoHfrid marschalc von stovfen chu'nde
ritten den die disen brief sehent, daz ich alles daz daz an disme
brieue stat, alse ez ze friburg bestetet ist unde uf geleit stete
han vnde stete sol bliben ze mulnstre alse ze fribtirg in deme
selben rehte, von de dirre brief besigelt ist mit Grauen Cv°n-
rates insigle von vriburg vnde mit der stette insigle von friburg
, so han ich in mit mime insigle besigelt vnde beuestent.
Diz beschach des iares do uon gottes gebu'rte ivaren zweihundert
iar ehteivi vnde fiunfzic iar vierzehen naht vor der liehtmes.
Die Urkunde ist (ohne den Bug) 18 X 24 cm groß und,
wie die hier beigegebene Abbildung zeigt, mit Ausnahme der
etwas beschädigten Siegel der drei Aussteller sehr gut erhalten
10. Sie zeigt in der Sprach- und Schreibweise alle Vorzüge
und Fehler der älteren deutschen Privaturkunde: neben
einer gewissen Unbeholfenheit und kleinen Unregelmäßigkeiten
eine goldene Kürze und Klarheit des Ausdrucks, neben
dem alten Wortbestand einzelne Neubildungen und Ansätze zu
solchen. So erscheint chein neben dechein, teer neben swer
(und swas), in der Schreibung Vriburg neben Friburg, decheine
neben sehzig, liehtmes, rehte, vberein neben über ein, vnde neben
unde und uf geleit, neben chu'nden, Mu'nster usw. auch gebu'rte,
neben mu'nzemeister auch munzemeister und dergleichen mehr,
wie es die bildliche Wiedergabe getreu veranschaulicht. Die
10 Mit einer Schriftprobe, aber keineswegs fehlerfrei und den heutigen
Anforderungen entsprechend gedr. von Schreiber a. a. 0. I, 58f.,
Nr. 14. Darnach ist die Angabe von 0. Behaghel, Gesch. d. deutschen
Sprache in Pauls Grundriss d. germanischen Philologie. 2 Aufl. Straßb.
1902, S. 658f. („In Freiburg i. B. beginnt die Reihe der deutschen Urkunden
mit dem Jahre 1259") zu berichtigen.
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