Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 52
(PDF, 70 MB)
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Albert

Gottfried von Staufen, aus dem alten Zähringer, nachmals
gräflich Freiburger Dienstmannengeschlecht, bekleidete überdies
das in seinem Haus erbliche Marschallamt der Herzoge von
Zähringen und behielt auch nach deren Aussterben (1218) den
Titel noch längere Zeit bei. Er hatte die Kastvogtei über
die habsburgische Benediktinerabtei St. Trudbert im Münstertal
und ausgedehnte Rechte und Einkünfte auch über das südlich
um das Kloster gelegene Dorf Münster, das seit der Mitte
des dreizehnten Jahrhunderts mit Stadtherrlichkeit begabt erscheint
infolge des Aufschwungs, den es durch den ergiebigen
Bergbau in dem an Erzen, zumal an Silber reichen Münstertal
genommen hatte. Uber „die stat ee Münster" oder „die
Stadt Münster im Breisgau" — zum Unterschied von Münster
im Gregoriental westwärts von Kolmar — gebot der Abt von
St. Trudbert als Grundherr, die von Staufen namens des
Hauses Habsburg als Schirm- und Gerichtsherren; ihre Gewalt
ging über den ganzen Talgang „von der obren brugg ob
der stat ze Münster unz nidenus ze dem crüze ze jetweder siten,
als die wasser seigi Jiet". Später der Stadt Freiburg verpfändet
und trotzdem von einem Herrn von Staufen widerrechtlich
verkauft, wurde das Städtlein und die dabei gelegene
Burg Scharfenstein von der Freiburger Bürgerschaft 1346 teilweise
zerstört und gewaltsam in Besitz behalten, bis es Herzog
Albrecht von Osterreich 1350 an sich löste. Mit Abgang
des Bergbaus verlor es den Karakter einer Stadt; als solche
urkundet sie mit Vogt, Rat und Gemeinde zum letztenmal im
Jahre 1539. Dann sinkt sie wieder zum Dorf herab und heute
ist es nur noch eine sogenannte Rotte zwischen St. Trudbert
und Wasen14; von der Herrlichkeit der ehemaligen Bergwerkstadt
ist keine Spur mehr vorhanden.

Über den Erfolg der Einung von 1258 ist weiter nichts
überliefert, auch nichts darüber, ob sie nach Ablauf der zwei
Jahre etwa erneuert oder aber durch Besserungsmaßnahmen
der Basler Münze aufgehoben worden ist. Hier kommt auch
nur die sprachgeschichtliche Bedeutung und Wirkung des

14 Vgl. Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins. N. F. II (Freib.
1887), S. 450.


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