Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 55
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0071
Die älteste deutsche Urkunde der Stadt Freiburg im Breisgau 55

Weniger günstig für die Annahme des Deutschen als
amtliche Schriftsprache waren die Bedingungen in geistlichen
Kreisen, wiewol auch diese innerhalb der Grenzen der Stadt
Freiburg nicht so lange als in andern Gegenden des Reichs
zurückgeblieben sind. Im allgemeinen konnte in Klöstern und
bei kirchlichen Körperschaften mit den für ihr Urkundenwesen
bestehenden festen alten Überlieferungen naturgemäß
nicht so rasch und gründlich gebrochen werden wie in
dem viel mehr an praktische Bedürfnisse gebundenen und
größerer Beweglichkeit unterworfenen Kanzleigebrauch des
Adels und der Städte. Trotzdem ist auch auf diesem Gebiet
hier in Freiburg frühzeitig das Streben nach Bevorzugung der
Muttersprache bemerkbar, zumal in den weniger mit gelehrten
Elementen bevölkerten Klöstern und klösterlichen Anstalten.
So findet sich, soweit sich das Material bis jetzt übersehen
lässt, in dem um 1234 gestifteten Predigernonnenkloster Adelhausen
die erste deutsche Urkunde zum Jahre 1272, ebenso
bei den Siechen auf dem Felde18, bei den Johannitern 127319,
im Heiliggeistspital 127720, im Predigermannskloster zum
30. September 128321. Eine deutsche Grafenurkunde im Archiv
des Klosters Adelhausen aus demselben Jahre 1272 ist in
jeder Hinsicht so karakteristisch, dass ihr hier eine Stelle
gegönnt sein möge.

Alle, die disen brief gesehent, gruezit graue Egene von vri-
lurch vnde Jcv'ndet in die tvarheit, diu an / disem brieve stat.
Wir JcvHiden daz vnde vergehen des, daz wir daz vernomen
haben vnde des vnderwiset sin, / daz der bach der Treiseme
vnde von andern brunnen vnde wazzern geleitit ist vf der swestern
matten von / Adelnhusen vnde vf ander ir gu°t, daz der siv
braht ist von den burgern, die in daz gu°t gaben vnde von gemeiner
geivonheit der stat ze vtiburch vnde in erteilit ist an dem
gerihte ze vriburch, daz den vnser vater grave Cv°nrat, der herre

18 Schreiber a. a. 0. I, 69f. Nr. 20.

19 Das. I, 72f. Nr. 22.

20 A. Poinsignon, Die Urkunden des Hlgeistspitals zu Freiburg
i. Br. I. Bd. Freib. i. Br. 1890 S. 2 Nr. 4.

21 Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins X, 105f.


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