Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 66
(PDF, 70 MB)
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Pfaff

mit dem armen Sünder daran und schreibt darunter: „Ich
oder ihr —! wies fällt!" Daneben Schillers Worte: Der
Mensch ist frei geschaffen,, ist frei, und würd er in Ketten
geboren" usw. Und auch seine Gattin Pepi geb. Walter, die
sich für die vergnügten Stunden bedankt, die ihr Bruggers
schöner Gesang verschafft, kündet mit Schiller: „Es ist kein
leerer, schmeichelnder Wahn — Erzeugt im Gehirne des Toren
— Im Herzen kündet es laut sich an: — Zu was Besserm
sind wir geboren" usw. Überhaupt enthält das Stammbuch
viel Schiller, daneben auch Jean Paul, ganz im Stil seiner Zeit.

Im Jahre 1824 erhielt Brugger die Priesterweihe durch
den Bischof Johann Baptist von Keller von Rottenburg. Der
damalige Freiburger Münsterpfarrer und nachmalige Erzbischof
Dr. Bernhard Boll hatte ihm kurz vorher brieflich seine Freude
darüber ausgesprochen, dass Brugger „mit einem echt evangelischen
Geiste und mit heißer Begierde in diesem Stande
zum Segen der Menschheit mitzuwirken" diesem Ziele entgegengehe
, und ihm gestattet, am 26. September im Münster
das erste Messopfer darzubringen, das Bruggers Oheim durch
eine Rede verherrlichen wolle. Noch im selben Jahr ward
Brugger Vikar zu Merdingen am Tuniberg, wenige Stunden
westlich von Freiburg. Aber bald eröffnete sich ihm eine
andre Laufbahn. Seit 1822 war Dr. Heinrich Schreiber Prä-
fekt des Gymnasiums zu Freiburg. Er zog Brugger ins Lehramt
, nachdem dieser die Staatsprüfung „mit vorzüglichem
Erfolge" bestanden hatte. Zunächst als Supplent, dann als
Professor blieb Brugger Gymnasiallehrer bis zum Jahre 1836.
Auch an der Universität sollte er Unterricht in der christlichen
Sittenlehre erteilen; jedoch hielt ihn, wie er selbst erzählt
, seine schwächliche Gesundheit davon ab. 1828 erwarb
er die Würde eines Doktors der Theologie. In den Jahren
1829 —1835 machte Brugger viele große Reisen, nach München,
Wien, Innsbruck, nach Italien bis Rom, in die Schweiz bis
Genf und ins Chamonixtal, auch den Rhein bereiste er bis
Köln, ferner Berlin, Dresden und Leipzig. Ferner bereiste er
England und nochmals Frankreich und die Schweiz. 1836
verließ er wegen Brustleidens das Lehrfach, am 17. Mai konnte


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