Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 75
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Der Wissmeister Brugger

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einem würdigen Trauerzuge von 600—650 Personen durch die
Hauptstraßen Freiburgs zum Kaufhaus, wo der Verein Liedertafel
Trauerlieder sang und dann Brugger sprach20. Auch in
Heidelberg, Mannheim, Rhein-Dürkheim, Frankental, Bühl,
Lahr, Baden hielt er solche Gedächtnisreden, überall mit
großem Erfolg.

In Heidelberg hat Brugger bis an sein Ende gelebt. Auch
dem Deutschkatholizismus ist er treu geblieben. Obwol ihm
die Kurie die beste Pfarrei versprach, wenn er zurückkehre,
blieb er doch fest. Auch einen Ruf als Prediger nach Frankfurt
am Main schlug er aus. In Heidelberg wirkte er als
gerngehörter Prediger und Redner und noch erzählt man von
dem nur mittelgroßen, untersetzten Mann mit dem runden,
bartlosen, frischen Gesicht, der immer im hohen Seidenhut
ging, der gegen jedermann freundlich und wolwollend war
und den jedermann schätzte und achtete. Er wohnte in der
Karlstraße 153 unterhalb des Schlossbergs. Eine schwere
Krankheit ertrug er mannhaft. Er starb am 11. Mai 1865,
69 Jahre alt, in voller Geisteskraft. Sein hinterlassenes "Vermögen
diente gemeinnützigen Stiftungen. Noch zeugen von
seinem milden Sinn in seiner Vaterstadt Freiburg die Brugger-
sche Gewerbe- und die Prämienstiftung.

Den Hauptinhalt von Josef Bruggers späteren Lebenstagen
bildete, wie schon angedeutet, sein Kampf für die Reinheit
der deutschen Sprache. In der Muße seiner ruhigen
Pfarrei Kadelburg vollendete er im Jahre 1843 sein 1844
im Druck erschienenes Buch „Das Fremdwörterwesen und
seine Nachteile für deutsche Sprache, Gesinnung und deutsches
Leben. Ein Gedenkbuch für vaterlandsliebende Deutsche von
Dr. J. D. C. B."21

Nicht das Feld, sagt er in der Einleitung, das er zu
bearbeiten versuche, bedürfe der Entschuldigung, sondern

20 Neue Freiburger Zeitung vom 12. Dezember 1848.

21 Das Buch zeichnet sich durch viele Druckfehler aus. Eine handschriftliche
Bemerkung Bruggers am Schlüsse des Exemplars der Freiburger
Universitätsbibliothek nennt das „ein wahres Muster deutscher Talgerei
und Gleichgültigkeit".


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