Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 81
(PDF, 70 MB)
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Der Wissmeister Brugger

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wahrer Glockenklang und ihrem Herzen eine süße, unnennbare
Wollust!! Welche Verrücktheit!" Er bringt' auch
(S. 210) ein Spottgedicht auf die Fremdwörterei. —

Im Sommer 1847 hielt Brugger in der Harmonie zu
Heidelberg allwöchentlich einen freien Vortrag vor einer gebildeten
, zahlreichen Zuhörerschaft über die Geschichte, das
Wesen und die Fortbildung unsrer Muttersprache. Nachdem
so das Feld wol vorbereitet war, erließ er einen Aufruf zur
Gründung eines Vereins zur Beförderung der deutschen
Reinsprache. Er forderte keinen Geldbeitrag, nahm aber
freiwillige Gaben an. Hauptsitz des Vereins war Heidelberg
. Sofort schloss sich ihm eine Reihe hervorragender
Männer an, besonders Heidelberger Hochschullehrer, darunter
Eduard Paulus. Noch im Jahre 1848 stieg die Mitgliederzahl
auf 477 Angehörige aller Stände, zunächst meist aus
Baden, Hessen und der Pfalz, in 72 Ortschaften. Brugger hat
selbst geschrieben die „Geschichte der Gründung und
Entwicklung des Vereins der deutschen Reinsprache"
(Heidelberg 1862), aus welcher der ganze Verlauf ersehen
werden mag. Hier nur einige weniger bekannte Einzelheiten.

Bei der Totenfeier Robert Blums zu Freiburg im Jahre
1848 waren gegen 100 Mitglieder eines Männergesangvereins
beigetreten, ähnlich in Baden ein großer Teil des Turnvereins,
der den Redner durch Überreichung eines prachtvollen silbernen
Kelchs ehrte. Bei der ersten Hauptversammlung zu Heidelberg
im gleichen Jahre hielt Brugger eine Rede, welche unter
allgemeinem Beifall schloss: Lassen Sie uns nun eifrig, mit
wahrer Begeisterung an dem Werke der Sprachreinigung arbeiten
und jede Gelegenheit benützen, durch Wort und
Schrift uns als echte, vaterlandsliebende Deutsche
zu bewähren, die den hohen Wert der Muttersprache und ihren
mächtigen Einfluss auf die Bildung des Volks, auf die
Eintracht der Stämme und auf die Herstellung der
Einheit Deutschlands erkannt haben22.

An die 600 Abgeordneten der Reichsversammlung

22 Geschichte S. 36.
Alemannia N. F. 8, 1/2.

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