Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 111
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Volkslieder und Schwänke aus Lobenfeld

111

Tanzliedchen.

l.

Wann i nur die Rout12 häät,
wann se a kan Brout häät,
i woot13 se schun ernähre
mit lauter Voglbeere14.

2.

Mein Herzl isch zu,
kanns kaner uftu,
en anziger Bu
hot de Schlüssel dezu.

3.

Mein Schatzl isch grouß
un bliht wie e Rous
un hot e Schildkäppl uf
un e Streißl druf.

4.

Mein Schatzl isch kla",
so hart wie en Stan,
so zäh wie e Wied15,
von ihm loss i nit.

Der mit em runde Hut16,
der gfallt mer gar zu gut17,
der mit dr Zottelkapp,
der isch mein Schatz.

Die Kersche sin süß,
sin Stiehlin dran;
mei" Schatz isch bees,
was ligt mer dra11!

Die Kersche sin süß
un seierlich;
mein Schatz isch falsch:
jetz heier18 ich.

Juhe, der Wald isch griin19,
meiu Schatz isch net vun hie,
er isch vun drauße rei",
drum gheert er mein.

Juhe, der Wald isch schwazz20,
i haww en falsche Schatz;
des haww i aa net gwisst,
dass er falsch isch.

12 Roat = Rote, Rothaarige. Langes ö erscheint hier als ou, t und
d sind gleichwertig tonlose Lenis.

13 ivoot = wollte.

14 Im Schwarzwald (Lenzkirch) lautet der Spruch so:

Wenn i nu di Rot hett,

wenn i au kei Brot hett;

i wett die Rot scho umme jage,

dass's mer Brot tet zemmetrage-

15 Wied = Weide, Weidenband.

16 Vgl. Marriage 358. 17 oder; der isch mer gar net gut.
18 heier = heirate. 19 Vgl. Marriage 312.

20 Vgl. Marriage 311.


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