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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 117
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Volkslieder und Schwanke aus Lobenfeld

117

44.

Iwvver Hecke, iwwer Staude
un iwwer Voglwicke,
iwwers Feld naus karessiere,
hast Hunger gelitte.

Iwwer Hecke, iwwer Staude,
iwwer Distl un Dern;
mein vorjährig Schatzl
seh i des Johr no gern.

Iwwer Hecke, iwwer Staude,
iwwer aichene Busch,
un i sehs vor Auge,
dass i wegbleiwe muss.

Lieder.

45.

Steig sLaterle rauf!

Jetz hot mer meiu Schatzl
e Brief! gschriwwe:
warum i dann bei der Nacht
gar nimme kumm und46
warum i dann bei der Nacht
gar nimme kumm.

Als is Brief! aufmacht und,
das Herz in mir lacht und,
do bin i glei gsprunge
bei stockfinstrer Nacht und
do bin i glei gsprunge
bei stockfinstrer Nacht.

Zieh aus deine Stiffl,
strumpfsocket herauf und,
steigs Laterle rauf und
erein in mein Bett und
steigs Laterle rauf und
erein in mein Bett!

Da habens die Buwe
meine Stiffl versteckt und,
sie habens den Bauer
vom Schlaf auferweckt und usw.

Als ich hin kum zu ihr und,
klopft ich an an der Tür und:
was soll i dann mache,
dass i nein kumm zu dir und,
was soll i dann mache,
dass i nei11 kumm zu dir?

Der Bauer stand auf und
klopft an an der Tür und:
was tust du, was machst du,
du Lump? hot er glei gsaat4
und usw.

46 Das auslautende -d von und wird in diesem Lied besonders stark
ausgesprochen, während es sonst in und ganz abfällt. Überhaupt ist
die Mundart hier nicht durchgeführt. Vgl. Marriage 290, Krapp 35.
Unsere Fassung ist offenbar vollständiger und altertümlicher.

47 gsaat = gesagt.


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