Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 168
(PDF, 70 MB)
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168

Pfaff

Brücke", die ehedem auch „die üble" hieß, wo das Huselbäch-
lein von Hofsgrund am Schauinsland her zu ihr stößt, wahrscheinlich
von dieser Brücke den Namen Brugga, Brückbach an.

Dort hinten in der Bergwildnis von St. Wilhelm37, wo
noch heute die Kohlenmeiler rauchen und wenige Höfe zerstreut
an die steilen, felsigen Berghalden sich schmiegen*,
haben ums Jahr 1236 Nönnlein aus Günterstal gewagt ein
Frauenklösterlein zu gründen. Aber sie hieltens nicht lange
aus, ebenso die ihnen folgenden Wilhelmitenbrüder, die sich
größtenteils nach Freiburg zogen, um dort bequemer zu einsiedeln
, zum andern Teil aber im heutigen Oberried sich
anbauten, wo das Kloster als Kirche und Pfarrhaus heute
noch steht und in der Kirche der merkwürdige naturbärtige
Kruzifixus zu sehen ist.

Zastler- und St. Wilhelmstal sind getrennt durch einen
mächtigen Gebirgsstock, den Hochfahrn (1261 m), der durch
einen weitern Bergrücken, den Toten Mann (1298 m), mit
dem Feldberg zusammenhängt. An seinem Westabhang ist
die Rodung der Gefällmatte, von deren steiler Höhe herab
ins Bruggatal mächtige Felswände sich erstrecken. Auf einer
kleinen felsigen Vorhöhe unterhalb dieser Wände stand ehedem
eine kleine Burg, die Wilde Schneeburg, wahrscheinlich
durch jenes vom Anfang des 13. bis in die dreißiger Jahre
des 19. Jahrhunderts in Freiburg außerordentlich zahlreich
blühende ritterliche Geschlecht der Snewelin zum Schutz
der Silberbergwerke erbaut, dann aber zum Raubnest geworden
— eines jener wenigen wirklich geschichtlich bezeugten
— und schon 1314 von den Freiburgern zerstört,
ähnlich wie danach der Falkenstein im Höllental. Nur noch
geringe Reste zeugen jetzt von dem kühnen Burgbau38.

Schon sind wir dem Ursprung der heutigen Dreisam nahe,
denn oberhalb Zarten treffen vereint Wagensteig- und Ibenbach
und der Rotbach zusammen.

37 Vgl. F. Pfaff, Das Schwarzwaldtal St. Wilhelm am Feldberg,
Tourist 1907, Nr. 6 u. 7.

38 F. Pfaff, Die Schneeburgen im Breisgau und die Snewelin von
Freiburg 1904. Auch Alemannia N. F. V, 299—316.


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