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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 187
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Johann Michael Moscherosch und sein Geburtsort Willstätt 187

Vorläufer einer ganzen Romangattung im 17. Jahrhundert.
Grimmelshausen und Christian Weise haben Moscheroschs
Satire zu ^wertvollen Zeitromanen ausgebildet. Daher kann
Moscheroschs Bedeutung wol einer solchen Ehrung, wie sie
die Denkmalsstiftung in Willstätt sein will, wert erachtet
werden.

Bekanntlich ist Moscheroschs Pseudonym bei seinen
ersten Ausgaben der Gesichte „Philander von Sittewald".
Das letzte Wort ist eine Umstellung der Buchstaben seines
Heimatorts „Wilstaedt". Nun will SittewTald seinem Philander
die ihm schuldige Ehre erweisen.

Anlässlich der Denkmalsenthüllung sei es vergönnt, die
Beziehungen Moscheroschs zu Willstätt hier zu behandeln.

Am 7. März 1601 erblickte unser Satiriker in dem Amtsflecken
Willstätt das Licht der Welt1. Sein Vater, Michael
Moscherosch, war seit 1599 Kirchenschaffner daselbst und
hatte als solcher die Verwaltung des Kirchenvermögens im
oberen Bezirk des rechtsrheinischen Teils der Grafschaft
Hanau-Lichtenberg unter sich. Diese Kirchschaffnei wurde
in den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts bei der Einführung
der Reformation an die Willstätter Amtsschaffnei
angegliedert. Noch der Schwiegervater Michael Moscheroschs,
Quirinus Beck, versah bis 1599 das Amt eines Kirchenschaffners
und Amtsschaffners zugleich"2. Wie Moscherosch
nach Willstätt gekommen ist, ob durch Vermittlung seines
Schwiegervaters oder zunächst nur seines Amts wegen, ist
nicht festzustellen; doch Tatsache ist, dass der junge Straßburger
alsbald die Tochter seines Amtsvorgängers als seine
Braut auserkor und sie im Jahre 1600 heimführte. Ihr Name
war Veronika. Das Jahr darauf schenkte sie Hans Michael
als Erstgeborenem das Leben. Pate war der damalige Amt-

1 Nach alten Angaben finden wir als Geburtstag den 5. März angegeben
. Moscherosch nennt aber selbst in einem Brief an seinen Freund
Machner in Breslau den 7. März 1601.

2 Der mit Michael Moscherosch gleichzeitige Amtsschaffner war
Adam Würtz, der am 11. Febr. 1613 dem Töchterchen Amalia Michael
Moscheroschs Taufpate stand (Willstätter. Kirchenbuch).


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