Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 198
(PDF, 70 MB)
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Beinert

Liegenschaftsverkäufe führten noch oft die in Straßburg
weilenden Glieder der Familie Moscherosch und sicherlich auch
unsern Satiriker nach Willstätt.

Das Bannbuch des Fleckens zählt 1659 noch fünf Jeuch
Acker und vier Morgen Wiesen als Eigentum der Moscheroschi-
schen Erben auf. Aus dem Grundbuche für Ausmärker entnehmen
wir noch 1664 vier Morgen Grundbesitz. Zieht man
in Betracht, dass im Dreißigjährigen Krieg wol schon manches
Stück Feld in andere Hände gelangt war, so kann man die
Landwirtschaft des Vaters Moscheroschs nicht gering schätzen.
In der Zeit von 1652—1687 wurden von den Überlebenden
der Familie Moscherosch Liegenschaftsverkäufe über 6 '/2 Jeuch
und fünf Stück Acker ohne Maßangabe, sechs Morgen Wiesen
und einen Hausplatz im Dorfe Hesselhurst abgeschlossen15.

Von besonderer Wichtigkeit ist für uns der Verkauf der
Hofraite des väterlichen Wohnhauses Moscheroschs. • Am
17. Oktober 1670 verkaufen Johann Christoph Moscherosch
und „Meister Matern" an die gräflich hanauische Herrschaft:
„Ein Hoffstatt oder Haußplatz gelegen in dem Flecken
Willstätt, einseit neben Hannß Adam Metzger, Bürgern und
Schumacher alhier, anderseit neben Besagter Hochgräftl. Herrschafft
als Käuffern mehrerw. guets, vornen auff die Landstraß
, und hinden auff die Kintzig stoßendt . . . für 15 ft
pfenning Straßburger Bahren gelts." Die hier im Besitz der
Moscheroschischen Familie sich befindende Hofstatt ist nichts
anderes als die Stätte des 1634 im Kriegsgetümmel niedergebrannten
Wohnhauses, dessen Schicksal auch Philander in
dem Abschiedsgedicht an seinen Freund Melander beklagt.
Seit jenen Schreckenstagen war es nicht wieder aufgebaut
worden. Ob dieses Haus auch das Geburtshaus Hans Michaels
gewesen ist, kann man nicht mit Sicherheit behaupten wollen,
wennschon die Wahrscheinlichkeit dafür spricht. Jedenfalls
aber ist es seiner Eltern Heim und seine Erziehungsstätte ge-

15 Am längsten besass der Pfarrer Quirinus Moscherosch (1656—1675
Pfarrer in Bodersweier) Güter in Willstätt. In dem letzten Kaufbrief
von 1687 werden Sophia Veronica, Carl Gottwald, Susanna, Ester, Johanna
und Christinna seine Kinder genannt.


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