Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 214
(PDF, 70 MB)
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Wehrhan

geworden und besonders in vorgerückter Stunde beliebt. Da
das Lied im nahen lippischen Lande verbreitet ist und auch
nach den Mitteilungen des Herrn Röhrscheidt auf den Universitäten
gesungen wird, sich also einer weiteren Verbreitung erfreut
, ist es weiter nicht verwunderlich, dass das Lied in Paderborn
plötzlich auftauchte, oder vielleicht besser gesagt, von
neuem bekannt wurde; denn jedenfalls ist es schon ein altes
Lied, das wol allerorten fast gesungen worden ist.

Mehrere Mitteilungen, die mir nachträglich von verschiedenen
Seiten zugegangen sind, bestätigen meine Vermutung, dass das
Liedchen in Lippe noch heute gekannt und gesungen wird, doch
wol nicht häufig mehr. Herr Lehrer A. Lütgemeier in Heiden
(in Lippe) und Herr Redeker in Lage (in Lippe) kennen ebenfalls
die in der Alemannia VII, S. 156 mitgeteilte Erweiterung,
wenn auch in anderer Lesart. Ein aus Pommern stammender
Hilfsprediger teilte Herrn Lütgemeier im Sommer vergangenen
Jahrs auch mit, dass das Lied vor wenigen Jahren in Halle
von den Studenten fleißig gesungen sei. Da Herr Röhrscheidt
ebenfalls die Mitteilung brachte, dass es auf Universitäten bekannt
ist, so scheint es vorwiegend in studentischen Kreisen
beliebt und durch diese verbreitet worden zu sein. Der eben erwähnte
Hilfsprediger meinte, nach Halle sei es durch einen Det-
molder Studenten gekommen, der es aus der Heimat mitgebracht
habe. Ob es vielleicht vorher noch nicht in Halle bekannt war?

Wie kommt das Lied nach Mud.au im badischen Odenwald
, das doch keine Musenstadt ist und sonst kaum weiterhin
bekannt sein dürfte? Der fahrende Scholar könnte das
Lied auch dorthin gebracht haben, vielleicht von Heidelberg
aus. Möglicherweise gibt es aber dafür noch eine andere Erklärung
. Das lippische Bataillon hat in dem Kriegsjahre 1866
sich längere Zeit in jener Gegend aufgehalten und ist während
der Kriegsoperationen bald in diesem, bald in jenem Orte
kürzere oder längere Zeit gewesen. Da die Lipper sehr sangeslustig
sind, besonders auf Märschen, so wäre es leicht erklärlich
, dass das Lied von ihnen dort gesungen und durch sie dort
bekannt geworden ist. Womöglich lassen sich noch genauere
Nachforschungen in dieser Beziehung an Ort und Stelle machen.

Abweichungen vom Texte gibt es mehrere zu verzeichnen.
Der Text, wie er in Paderborn 1900 hektographisch vervielfältigt
und verbreitet wurde und jetzt noch gesungen wird,


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