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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 222
(PDF, 70 MB)
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222

Götze

Schwäbisch (Fischer 2,187), in Rappenau 201a selten. Kluge:
der Mangel der Diphtongierung ist wol ndd., wie denn das Wort
im Oberd. (Schwab. Bayr.) fehlt.

dichten nur in der Verbindung dichten und denken 2, 651b.
Auch Schwäbisch fehlt die Bedeutung cVerse machen Fischer
2, 187. Elsässisch wie Schwäbisch fehlt Dichtung. Schmidt
hat alte Belege für dihten, Dichter, Tihte, keinen für Dichtung
und Gedicht. In Mahlberg statt dichten: Reime risse,
entsprechend auch in Rappenau 201a, hier 62a keticht.

Drohne (die Wortform ist ndd. Kluge) fehlt wie Schwäbisch
(Fischer 2,401). Ersatz ist Eis. 1, 87b Bruetimm wie dort.
Drohne in Mahlberg unbekannt. Nicht bei Schmidt, doch
tren bei Dasypod, Maaler und Stalder.

edel im moralischen Sinne scheint zu fehlen wie Schwäbisch
(Fischer 2,537). Auch nobel Eis. 1, 751a mehr von
Äußerlichem. Schmidt bietet allein Edeling 'Junker' aus
Murner. In Mahlberg werden edel, fein, redlich als fremd
empfunden, nobel gilt nur von Äußerlichem, am ehesten scheint
hoffärtig den Begriff zu decken, das, weit entfernt von dem
gleichfalls vorhandenen hochmütig, jemanden bezeichnet, der
auf sich hält (diese Bedeutung ist im DWb nicht erwähnt). Eetl
in Rappenau 18 b selten.

Einfluss fehlt olfenbar wie im Schwäbischen (Fischer
2, 606). Auch nicht bei Schmidt. In Mahlberg hilft man sich
mit dem beliebten Respekt.

Eiter Eis. nur im Nordstreifen, daneben das sonst allein
gebräuchliche Materi 1, 82 a. Nicht bei Schmidt (freilich fehlt
ihm auch das aus Dasypod zu belegende eiterig), dagegen
viel alte Belege für Eiss, Eissen. Eiter ist in Steinbach und
Mahlberg geläufig, Materi sagen in Mahlberg alte Leute.

empor und empören scheinen zu fehlen. Schmidt bietet
en(t)bor aus Geiler, Brant, Murner, enborlingen 'kopfüber aus
Geiler, Petri erklärt Luthers empören mit erheben, strensen.
Kluge: das Wort ist durch Luthers Bibelsprache allgemein
geworden. Das DWb belegt nur empören und Empörung
aus Luther, doch kommt auch empor 21 mal in seiner
Bibel vor. In Mahlberg sind empor und empören unbekannt,


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