Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 223
(PDF, 70 MB)
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Lücken im niederalemannischen Wortschatz

223

Empore in der Kirche kennt man aus protestantischen Gegenden,
sagt aber selbst d Orgel auch für die von der Orgel entfernten
Teile, statt Empörung gilt Ufruhr.

Erde unvolkstümlich und nur aus der hochdeutschen
Kanzelsprache bekannt, dafür Grund, Boden l,65a. Dagegen gibt
es Erdäpfel, Herdäpfel l,58b(bei Arnold 1816 Pfingstmontag
3 Grumbeere), Erdholder 1,325b. Das Simplex Erde nicht bei
Schmidt. In Mahlberg gilt Grund, doch Herdäpfel (haerdebfel
Jäger 9), nicht Grumbire; Erdholder ist unbekannt. In Rappenau
16a eapiire (wird neuerdings durch Khatofl verdrängt
65a), eateel, eati, doch für den Erdboden poute. Herdäpfl
.. bezeugt Heilig Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten 3, 91a
für Kenzingen und Basel.

Februar fehlt, statt dessen Hornung 1, 375a. Februar
fehlt bei Schmidt, Hornung freilich auch. In Steinbach und
Mahlberg gilt Febriar, nur alte Leute sagen in Mahlberg noch
Hornung, in Rappenau 27a feprewaa.

Flasch: das Wort gewinnt erst in neuerer Zeit Boden,
ausgehend besonders von der Wirtshaussprache. Dafür allgemein
gebräuchlich das Synonymon Budell, Angless 1, 172b.
Bei Schmidt viel alte Belege für Flesche. In Mahlberg gilt
durchaus Schlegel; Budell nur bei alten Leuten. Schlegel
= Flasche spielt Eis. 2,459b keine große Rolle, doch gehören
hierher in der Bedeutung 'Hohlmaß' die Belege aus Fischart
im DWb unter Schlägel 5 a), vgl. auch den Nachtrag das. unter
Schlegel.

flehen scheint zu fehlen, auch nicht bei Schmidt. Petri
deutet Luthers Flehen mit bitten, ernstlich begeren. Kluge:
ein wenig volkstümliches Wort. In Mahlberg unbekannt.

Fleiß nur in der Verbindung mit Fliss Vorsätzlich, absichtlich
', dagegen ist das Adjektiv flissig nicht selten 1, 172a.
Das Hauptwort fehlt auch bei Schmidt, ohne dass daraus
Schlüsse zu ziehen wären.

Flügel ist im Oberelsass selten, dafür Fettich l,156b.
Bei Schmidt nur Fettig, auch aus unterelsässischen Schriftstellern
, so dass Fittich offenbar an Gebiet verloren hat.
In Steinbach und Mahlberg gilt allein Flügel. Fittich ist Wort


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