Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 230
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0250
230

Götze

gibt für Luthers Klufft kling, krufft, hüle. In Mahlberg weder
Kluft noch Schlucht, eher Loch, Hohlgass.

klug fehlt olfenbar, nur klugen 'nachdenken' 1, 491a.
Nicht bei Schmidt, doch im DWb aus Brant und Fischart
belegt. Die oberdeutschen Bibelglossare erklären Luthers
klug mit weise. In Freiburg und Mahlberg gscheit, ufgweckt,
für Mahlberg bietet Jäger 9 auch bfifik, e üskuchemder maensch,
zu hebr. chochom, in Rappenau kschait.

Knöchel am Fuß scheint zu fehlen, dafür Knödel. Schmidt
hat Knöchel, Knüchel 'Holzklotz' aus Zell 1523. Petri deutet
Luthers Knöchel mit knod, gleich. In Mahlberg wird geschieden
: d Gleiche am Handgelenk, Knoden am Fuß. DWb:
Knöchel muss von mitteld. Landen aus ins Hd. vorgedrungen
sein, wie Knochen selbst dort seine Heimat hat. Es ist in
den alem., bair. Mundarten noch heute zum Teil unbekannt
(z. B. im Bregenzerwalde).

i Krätze fehlt, dafür Grind. Dies allein bei Schmidt und
Meisinger.

lieben nur von Speisen und Getränken, sonst kare han

1, 545a. In Freiburg und Mahlberg ebenfalls gern haben.
Sebastian Lotzer, Schriften 16, ersetzt Luthers geliebet durch
lieb gehabt. Meisinger führt für Rappenau lieben nicht an.

Möbelwagen wird ersetzt durch Wandelwaje 1, 103a,

2, 798b.

Mund kommt selbständig nicht vor, dafür allgemein Mul
1, 692a. Erhalten ist Mund in den Zusammensetzungen Mund-
füle, Mundstück, Mumpfel; Mumfel auch bei Arnold 1816
Pfingstmontag 118. In Mahlberg gilt statt Mund Myl, Gösch,
(gosch und schnür Jäger 17), auch in mylfol, doch: e guet
Mundstück. In Rappenau 106a gilt Mund nur in muntschtik,
muntharmonii. DWb unter Maul 1): nur Mundarten, die
Mund nicht oder fast nicht brauchen, verwenden Maul auch
für jenes edlere Wort (bayrisch Schmeller 1, 1585, fränkisch-
hennebergisch Frommann 2, 402, alem. Tobler 326b).

Mus und Brei scheinen in der Mundart hinter Bapp zurückzustehen
2, 177a, während Schmidt viel alte Belege für
Müs, weniger für Bapp, keine für Brei bietet. In Mahlberg


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0250