Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 273
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0297
Das Kirchen der Karolinger

273

Das muss nach dem oben Ausgeführten falsch sein, folglich
auch jede Berufung auf ihn oder jede weitere Folgerung aus
seinem falschen Schluss.

Da Schöpflin, der Beschreiber des Elsass, offenbar nur
sein Elsässer Kirchen kennt, so nimmt er ohne weiteres auch
wie Urkunde 2 so auch Urkunde Nr. 3 bei Wartmann, wo das
Actum am Schluss „in Chiricheim in cubiculo regis publice
" lautet, für sein Elsässer Kirchen in Anspruch und sagt:
„Sub Ludovico Germanico An. XXVII Regni ejus in orien-
tali Francia, commutatio bonorum aliquot inter Grimaldum,
S. Galli Abbatem atque Totonem quendam factum est ubi dici-
tur: „Actum in Chiricheim in Cubiculo regis publice." Der Inhalt
dieser Urkunde ist: Ein gewisser Toto vertauscht an Abt
Grimald von S. Gallen 4 Jucharte in Prisigouwe in loco, qui
dicitur Witinouwa und einen Weinberg in Auia gegen den
ausgereuteten und bebauten Klosterbesitz in saltu Svarzwald
iuxta fluvium Melia, welcher das Flüsschen Möhlin, ein Nebenflüsschen
des Neumagen ist. — Ist nun das Chiriheim bzw.
Chirichaim der beiden ersten Urkunden von 815 und 819
unter Ludwig dem Frommen das badische Kirchen als
s. gallischer oder kirchlicher Notariatsort, wenn ich
mich kurz ausdrücken will, so ist gar nicht erfindlich, warum
das Chiricheim der Urkunde Nr. 3 von 868 unter Ludwig dem
Deutschen bzw. Karl dem Dicken („sub Karolo principe ejusdem
Hludowici regis filio"), welch letzterer nach der vorläufigen
Teilung des Reichs anno 8653 in sämtlichen Privaturkunden
des Breisgaus als dessen Graf erscheint, mein badisches
Kirchen nicht sein könnte. — Da es sich in dieser Urkunde
um Ortlichkeiten handelt, die vom hiesigen Kirchen immerhin in
einiger Entfernung liegen, so ist meine Forderung, die ich bei
den zwei ersten Urkunden, wenn sie für das elsässische Kirchen
beansprucht werden wollten, nicht erfüllt sah, hier erfüllt: die
vom hiesigen, badischen Kirchen entfernter liegenden Ortlichkeiten
sind nach ihrer Lage genauer bezeichnet, was für das

3 Vgl. Wartmann, Ukb. S. G. II Nr. 534 S. 147 Anm., auch Wiener
Sitzungsberichte 92, 334 Anm. 3, wie Paul Friedrich Stälin, Geschichte
Württembergs I Abt. 1, S. 122/123.

Alemannia N. F. 8, 4. jg


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0297