Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 274
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V

274 Schmidt

nahe Akaringa und Fishingas dort keineswegs nötig war. Heißt
es über den ersten Ort inPrisichgouwe in loco, qui dicitur
Witinouwa, so kann nur Wittnau am Hexental, im Landamt
Freiburg, gemeint sein. Und ist in einem Atem ohne weiteres
„Auia" genannnt, so ist dies natürlich das Au in der Näher
gleichfalls im Hexental und Landamt Freiburg, wie schon
Wartmann in seinem Urkundenbuch a. a. 0. bemerkt.

Hier aber, wo das Breisgau genannt ist, wie in Urkunde
Nr. 1, alsbald die Frage: Was hat das elsässische Kirchen
mit dem Breisgau zu tun, was weiter mit S. Gallen?
Mit dem letzteren mit S. Gallen, hatte das Elsässer Kirchen
nie Beziehungen, wol aber das badische, und in das ersterer
das Breisgau4, gehörte es nicht, wol aber das badische
Kirchen. Nach dem Reichsland Elsass-Lothringen, Ortsbeschreibung
III Abt. 1, S. 517 gab es im Elsass wohl eine Grafschaft
Kirchheim (comitatus Kilcheim, com. Kirichheim).
Über die Entstehung derselben ist gleichen Orts gesagt:
„gelegentlich, etwa im 11. oder 12. Jahrhundert vorkommende
Bezeichnung für die Grafschaft Nordgau oder Unterelsass
(s. d.)". Schlagen wir dann im gleichen Werke III, 2. Hälfter
S. 780 nach, so ist dort über den Nordgau gesagt: „Der
Name kam zwischen 800 und 850 auf, als die Grafschaft
Elsass in Durchführung der von Karl dem Großen begonnenen
Verkleinerung der Amtsbezirke in zwei Grafschaften, Nord-
und Sundgau, zerlegt wurde. Der Name Nordgau wurde aber
zu der Zeit, als die Grafen den Titel Landgrafen annahmen r
durch die Bezeichnung ,Unterelsass' ersetzt." Und das gleiche
Werk sagt gleichen Orts S. 1132 über den Unterelsass:
„Landgrafschaft, entspricht der alten Grafschaft Nordgau, die
um die Mitte des 9. Jahrhunderts entstand, als das bisher einen
Gau bildende und von einem Grafen verwaltete Elsass in zwei
Grafschaften, Nordgau und Südgau (Ober- und Unterelsass),
geteilt wurde. Die Bezeichnung Landgrafschaft dafür kam
erst im 12. Jahrhundert auf. Im 11. Jahrhundert wurde das
Gebiet zuweilen auch Grafschaft Kirchheim (Sitz der Karo-

4 Vgl. S. 275 dieses Aufsatzes, Anra. 5.


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