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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 281
(PDF, 70 MB)
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Das Kirchen der Karolinger

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gemacht haben. Der Ausdruck ,circa Renum' lässt sich also
ebensogut für das elsässische Kirchheim ins Feld führen.
Bestimmend scheint mir die Existenz der alten Merowinger-
pfalz in Kirchheim-Marlenheim, deren Trümmer noch heute
an einzelnen Stellen über den Boden emporragen." Gewiss,
diese Trümmer in Verbindung mit den Nachgrabungen
Dr. Adams, Kasts und Dr. Plaths haben etwas Sprechendesfür
das elsässische Kirchen. Allein das Entscheidende ist
schließlich die Lage des badischen und elsässischen
Kirchen zum Rhein.

Da sagen nun nicht nur die Leute hier im badischen
Kirchen, der Rhein ist früher — mit seinen Altwassern gar
noch soweit es uns denkt — bis an unser Dorf gegangen,
sondern selbst heute, nachdem der Rhein sein geregeltes
Bett bekommen hat, läuft man bequem in einer Viertelstunde
von unserem Dorf aus an den Rhein und die Kirchener Rheinfähre
, ja unser Ort hat heute noch überrheinische, direkt am
Rhein liegende Besitzungen, wie auch das Reichsland Elsass-
Lothringen III Ortsbeschreibung S. 517 unter Kirchen feststellt
. Auch ist dabei die Kaiserurkunde von 1007 nicht zu
vergessen, welche ausdrücklich von den Tributen und Zöllen
und Schiffen, welche im Rhein hin und herumfahren, in Verbindung
mit dem „orth vnserer gerechtigkeit vnd Aigenschafft
Chilchaim genandt im Preisichgawe" redet und doch im
Ernste wohl nicht für das elsässische Kirchen wird beansprucht
werden wollen und können.

Wie aber liegt das Elsässer Kirchen zum Rhein? Zunächst
sind bei Spruner-Menke, Handatlas, Nr. 35, Deutschland
Nr. V auf der Gaukarte beide Chirihheim, die in Frage
kommen, verzeichnet. Und Schöpflin sagt in seiner Alsatia
illustrata S. 704 „utrumque Palatium (gemeint ist Kirchheim
und Marlenheim) quinque leucis distat Argentorato, utrumque
prope fluvium Mossam versus Vogesum montem situm
est". Berechne ich nun nach dem Aufsatz von Otto Cuntz
über „die elsässischen Römerstraßen der Itinerare" in der
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Neue Folge XII>
und' insbesondere nach den Maßstäben, die er auf der bei-


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