Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 292
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Mayer

schon erwähnt, zu gleicher Zeit nach Freiburg übergesiedelte12
Henricus (Loriti gen.) Glareanus. Erasmus hebt an ihm
rühmend hervor die Vielseitigkeit seines Wissens, dass er die
Philosophie mit der Poetik, historische Kenntnisse mit mathematischen
vereinige. Er erwähnt auch — worauf ich später
noch zu sprechen komme —, dass Glarean nicht nur an der
Universität segensreich als Ordinarius lehre, sondern auch
immer eine Anzahl wissbegieriger Jünglinge in einer Art von
Privatinstitut um sich vereinigt habe, so dass, wie der Mann
selbst eine Zierde der Hochschule sei, sein Haus eine Werkstätte
der schönen Künste genannt werden könne13.

Wie spricht sich nun Erasmus ferner über die Universität
Freiburg selbst aus?

In einem Brief, der wenige Monate nach seiner Übersiedlung
(am 2. Juli 1529) geschrieben wurde, gibt er der
Albertina das Prädikat „nicht unberühmtu und preist dann
als die blühendste der Fakultäten die juristische. Er begründet
sodann diese Behauptung mit einem oben schon mitgeteilten
Lob des Zasius, gibt aber zu, dass auch andere „nicht gewöhnlich
Unterrichtete" daselbst dozierten. Ferner hebt er
rühmend hervor die Eintracht, die zwischen Klerus, Magistrat,
Bevölkerung und Universität bestehe — eine Eintracht, die in
Wirklichkeit gewöhnlich nicht allzulange dauerte14.

12 Henricus Glareanus, omnium bonarum disciplinarum perpetuus
altor, huc nobiscum demigravit, cum Basileae novarentur omnia. is lue
profitetur publico salario. Brief an Bapt. Egnatius, 31. März 1530.

13 (Glareanus) est vir ut si quis alius integris et inculpatis moribus,
doctrina varia, recondita et exaeta, multum dissimilis quibusdam
qui quum decem versiculos possunt scribere, pro consummatis viris ha-
beri volunt. hic philosophiam cum poetica, bistoricam cognitionem cum
mathematicis diseiplinis coniunxit. profitetur hic publice, ordinario salario,
nihilo setius privatim instituit aliquot adulescentulos, ut iJlius domus
re vera sit optimarum artium officina, ipse non minimum
huius academiae ornamentum. Brief an den Kardinalbischof Bernhard
v. Trient, Pfingsten 1532.

14 Est [hic] et academia non incelebris, in qua nulla facultas

magis floret quam iuris, habet Zäsium.....(s. Anm. 10); sunt

praeter hunc et alii non vulgariter eruditi. inter clerum, magistratum,
populum et academiam summa concordia est.


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