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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 315
(PDF, 70 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

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dürften, da die historische Statistik infolge der Beschaffenheit
der ihr zur Verfügung stehenden Quellen meist nur annähernd
richtige Resultate liefern kann, Untersuchungen über die wichtigsten
hier in Betracht kommenden Fragen, wie Einwohnerzahl
, Ehe, Geburt, Todesfälle, berufliche Gliederung und ähnliches
genügen; wichtig aber wäre es, diese Untersuchungen
nach einheitlichem Arbeitsplan und Schema über ein weites Gebiet
auszudehnen, um einst die Resultate gegenseitig vergleichen
zu können. Heute ist die Sachlage leider noch so, dass die
bekannten Bevölkerungszahlen der alten Städte nach ganz verschiedenen
Methoden von recht verschiedenem Wert ermittelt
sind und der Vergleich deshalb notwendig getrübt wird. Der
Wert einer solchen Ausdehnung des Arbeitsplans braucht hier
nicht besonders hervorgehoben zu werden; es ist selbstverständlich
, dass eine genaue Kenntnis der früheren Bevölkerungsgrößen
und ihrer Bewegung die Grundlage der Schilderung der
wirtschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Verhältnisse bilden
muss.

Die statistische Methode, die der Verfasser seiner Arbeit
zu Grunde legte, ist die bisher in ähnlichem Umfang noch nicht
angewandte genealogische. Sie besteht, kurz karakterisiert, in
der Aufstellung von Familienstammbäumen auf Grund des Materials
der Tauf-, Ehe- und Begräbnisbücher und der gewissermaßen
querhorizontalen Auszählung der gleichzeitigen Namen.
Diese Art der Ermittlung unterscheidet sich also wesentlich
von der sonst üblichen Methode der Ermittlung früherer Einwohnerzahlen
durch Vervielfachung der Angaben von Steuerregistern
, Bürger- und Kommunikantenlisten mit einer Reduktionsziffer
(Stärke des Haushalts usw.). Da auch die zeitraubende
genealogische Methode nur Annäherungsresultate zu
liefern vermag — allerdings genauere als die eben karakteri-
sierten Methoden, die ja ohnedies nur bei Ermittlung der absoluten
Bevölkerungsgröße in Betracht kommen — und von
vornherein das Vorhandensein lückenlosen Quellenmaterials für
eine längere Periode voraussetzt, also für die ältere Zeit ohnedies
nicht in Betracht kommt, wäre es lehrreich gewesen, wenn
der Verfasser den Grad der Genauigkeit der mit der genealogischen
Methode gewonnenen Resultate mit den Ergebnissen anderer
Methoden verglichen hätte. Interessant ist jedenfalls, dass die
drei aus dem 18. Jahrhundert überlieferten Zählungen der Ein-


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