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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 167
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Melchior von Ow, Landvogt zu Hochpurg. 1517—1569

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bis ihm das Kloster Tennenbach in seinen Mauern eine letzte
Ruhestätte bereitet hat18.

Als Melchior Landvogt geworden war, beschloss er, sich
dauernd im Breisgau niederzulassen und für sich und seine
Nachkommen ein Besitztum zu gründen. Er fand hierbei
Unterstützung beim Markgrafen Karl, der die tüchtige Kraft
seinem Lande erhalten wollte. Dieser verkaufte ihm am
26. Mai 1556 sein Schloss Weiher bei Emmendingen samt
Mühle, Jägerhaus und allem Zugehör, sowie seinen Anspruch
an das Dorf Buchholz und das Dorf Zähringen um 6000 fl.19.
In den folgenden Jahren machte Melchior umfangreiche liegen-
schaftliche Erwerbungen in Emmendingen, Königschaff'hausen,
Obernimburg, Colmarsreuthe und Sexau20. Am 24. Januar 1558
folgte ein weiterer Kauf, der durch seine Basen Anna von
Stain zu Bühl, geborene vom Weiher, vermittelt wurde21.
Nach dem Tode des Wendelin, des letzten vom Mannsstamme
der Snewelin von Weiher, forderte er auf Grund des obengenannten
markgräflichen Anspruchsrechts von dessen Witwe
Magdalena, geb. von Ramstein, das Dorf Buchholz mit allen
Rechten und Gerechtigkeiten um 2400 fl. zurück22.

Zu dieser letzten Erwerbung mag Melchior noch durch
besondere Gründe veranlasst worden sein. Seine Gemahlin
Ottilia23, Tochter des Christoph von Ehingen und der Afra

18 Buchholz: Prozessakten.

19 General-Landesarchiv.

20 General-Landesarchiv. Archiv der Stadt Emmendingen. Buchholz.

21 Sie ist die Erbauerin des schönen Schlosses in Bühl, Oberamt
Rottenburg. In der dortigen Kirche liegt ihr Steinbild mit Wappen und
der Inschrift: „Nach Christi Geburt 1577 den 16. im Brachmonat entschlief
im Herrn sanft und fein die edle Frau Anna von Stain geborn
v. Weiher die letzt genant Stamm und Nam. Ruhet in Gottes Hand."

22 General-Landesarchiv.

23 Über deren Leben ist fast nichts bekannt. Geburts- und Sterbedaten
fehlen. Zuletzt wird sie 1561 urkundlich erwähnt. Im Schloss zu
Wachendorf befindet sich eine schöne eiserne Platte von einem Ofen,
der ehemals im Hahnenhof in Buchholz stand. Darauf die Wappen Ow,
Ehingen und Buchholz (Schild geteilt; links das Owsche Wappen, rechts
eine Pflugschar). Inschrift: M. v. O. L. z. Hoch | O. v. E. | Buchholz
1568. Melchiors Gemahlin war also damals noch am Leben.


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