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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 170
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von Ow-Wachendorf

lieplichen, gnädigen und günstigen Junkherrn gehabt, als den
herrn Landvogt"29'.

Am 5. November 1569 starb Melchior wahrscheinlich auf
seinem Schlosse Weiher nach halbjähriger Krankheit, 52 Jahre
alt. Seine Ruhestätte fand er im nahen Kloster Tennenbach,
wo sein Grabmal längst verschwunden ist30.^ Hingegen befindet
sich zu seinem Gedächtnis in der Pfarrkirche zu Bierlingen,
Oberamt Horb, noch heute eine herrliche Bronzeplatte31.
Darauf ein Kruzifix, vor dem ein Ritter mit dem Owschen und
dessen Gemahlin mit dem Ehingenschen Wappenschild knieen.
Inschrift: Anno domini 1569 den 5. Novembris starb der edel
und vest Melchior von Ow, gewesener Landvogt der Markgrafschaft
Hochberg seines Alters in dem 52. Jahr, dem Gott
gnädig und barmherzig sei. Amen."

Melchiors Universalerbe wurde sein Bruder Hans Christoph.
Dieser verlegte jetzt seinen Wohnsitz vom Schlosse Eutingertal
nach Weiher. Auch er war dem katholischen Glauben treu
geblieben. Am 20. Januar 1571 verpflichtete er das Kloster
Tennenbach, in seiner Schlosskapelle Messe lesen zu lassen32.
Christoph war ein ziemlich unfähiger und unbedeutender Mann,
der der schwierigen Situation, die er vorfand, in keiner Weise
gewachsen war. Dabei war er maßlos jähzornig und geriet
durch eigene Schuld mit all seinen Nachbarn in Streit. In den
ersten Jahren vermehrte er sein Besitztum durch zahlreiche
Güterkäufe in Wasser, Emmendingen, Windenreute und Waldkirch33
, doch schied er bald darauf aus der Breisgauischen

29 Sämtlich Archiv Buchholz.
80 Notiz im Archiv Buchholz.

31 Er liegt nicht dort begraben. Es befinden sich in dieser Kirche
vier ganz gleichartige Platten für Melchior und Christoph und die beiden
ersten Frauen des letzteren. Dessen dritte Gemahlin hat diese Platten
"wahrscheinlich alle zur selben Zeit nach 1584 errichten lassen.

32 Maurer, Das Weiherschloss bei Emmendingen. Schauinsland
1879. Wo Original? Über das Weiherschloss vgl. ferner Maurer, Programm
der Höh. Bürgerschule Emmendingen 1879, desselben Emmendingen
1890 und F. Pf äff, Die Schneeburgen im Breisgau und die Sne-
welin von Freiburg 1904, S. 9.

33 General-Landesarchiv: „Verzeichnis der briefl. Dokumente, welche


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