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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 177
(PDF, 69 MB)
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Ortsgeschichtliche Mitteilungen aus der Umgebung von Karlsruhe 177

seinesgleichen; doch sind die Öfen anno 1734 von den Franzosen
sehr beschädigt worden und wären wol neue von nöten."
Die Kirche ist eng und der Turm sieht schlecht und schadhaft
aus; dagegen ist die Kirche in Staffort recht schön und nett
erbaut; „der Turm sollte aber höher sein, weil die Glocken
nicht überall im Flecken gehört werden".

Der Pfarrer klagt darüber, dass viele in Spöck dem Spielen
und Trinken nachhängen und sich und die ihrigen ruinieren;
dem fürstlichen Oberamt sei dies nicht unbekannt, es scheine
aber, man könne auch dorther nicht helfen. Der Spöcker
Lehrer heißt Daniel Walther, von Berghausen gebürtig; „er
ist ein noch junger, lediger und dabei recht artiger Mann, der
die Jugend gar wohl unterrichtet und im Schreiben was besonderes
prästiret, auch die Orgel wohl versteht. Der Stafforther
, Joh. Mich. Stober, ist verheiratet, kommt zwar dem
vorigen nicht in allem gleich, führt aber doch sein Amt und
Leben, daß keine Klage zu hören". Er führt Beschwerde
darüber, dass ihm die Ortsvorgesetzten das eine und das andere
entziehen, was seine Vorgänger genossen; er sei deshalb mit
einer Supplik eingekommen, und es sei darauf ein fürstliches
Dekret erlassen worden, wofür er habe 18 Kreuzer Taxe
zahlen müssen; er wisse aber bis auf die Stunde nicht, was
darin gestanden.

Der Pfarrer von Spöck und Staffort heißt Johann Friedrich
Zoller; er ist 1694 in Durlach geboren, wo sein Vater Schuhmacher
war. Er besuchte zuerst das Gymnasium in Durlach
und studierte dann zu Jena. 1720 wurde er Vikar in Karlsruhe
, 1721 Pfarrer in Rußheim, 1727 in Knielingen, 1736 in
Spöck und Staffort. Er ist verheiratet mit der Tochter des
verstorbenen Pfarrers Lindemann, hat neun Kinder, drei Söhne
und sechs Töchter, die alle noch am Leben sind.

Das Schulhaus in Spöck steht halb auf dem Kirchhof,
halb außer demselben auf der Straße. In Staffort ist kein
Schulhaus; die Schule wird auf dem Rathaus gehalten.

Der Spöcker Gottesacker liegt außerhalb des Fleckens, ist
einerseits mit einer Mauer, auf den andern Seiten mit Zaunstecken
umgeben. Der Gottesacker in Staffort liegt Weingarten1

1 Weingarten war kurpfälzisch; die Gemarkung erstreckte sich bis
Staffort.

Alemannia N. F. 9, 3. 12


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