Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 185
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0199
Ortsgeschichtliche Mitteilungen aus der Umgebung von Karlsruhe 185

In Berghausen finden wir als Pfarrer Joh. Wilh. Gne-
felius von Zweibrücken, als Lehrer den Sohn des Schultheißen
Lamprecht, in Söllingen als solche Chr. Friedr. Holzhauer
und Joh. Wilh. Werner.

Pfarrer Andr. Schaber in Grötzingen beschwert sich
darüber, dass in der Nähe des Pfarrhauses die Jugend beiderlei
Geschlechts miteinander bade und deshalb Ärgernis gebe.

In Graben hat es 1743 wieder Differenzen zwischen
Schultheiß und Pfarrer gegeben; letzterer klagt, dass der
Schultheiß gegen die fürstliche Verordnung eine katholische
Wittfrau in die Gemeinde aufgenommen habe, dass er an
einem monatlichen Büß- und Bettag durch seinen Sohn habe
Heu lassen führen, und dass er am Dreifaltigkeitsfeste auf dem
Rathause die Gemeindsrechnung verlesen habe, wobei Zank entstanden
sei. Schultheiß Christoph Kemp gibt dagegen folgendes
zu Protokoll: „Am letzten Ostertage sei des Pfarrers Bruder,
der Kanzlist, bei dem Pfarrer gewesen, wie auch ein katholischer
Soldat von Philippsburg. Da jedermann gemeint, es
werde nachmittags von dem Pfarrer der Gottesdienst gehalten
werden, so habe man aus dem Pfarrhaus nur allein den Schulmeister
— er heißt Konr. Gottl. Keplinger — und zwar
zu jedermanns Verwunderung mit starkgepudertem Haar zur
Kirche gehen sehen, darinnen er dann ein Kapitel vor dem
Altar, aber so verlesen, dass jedermann wohl merken konnte,
wie ihm mit Wein allzuviel zugesprochen worden sei." Der
Hirschwirt Jakob Holtz in Graben hat einen Weinkaufsprozess
mit dem Kanzlisten, dem Bruder des Pfarrers.

Zu Rüppurr gehört 1743 als Filial Wolfartsweier;
Pfarrer ist der 60jährige Joh. Jak. Huber von Zürich.

In Eggenstein wurden der Fleiß und die Leistungen des
Lehrers Chr. Frd. Daler gerühmt; „doch sei das Schulhaus sehr
elend, als welches ehedem ein herrschaftlicher Hundestall gewesen
".

Dagegen sind die Vorgesetzten von Schröck (Leopoldshafen
) mit ihrem Lehrer Conrad Bermindinger gar nicht zufrieden
; er überlasse die Schule ganz seiner ältesten Tochter.
Zu entschuldigen sei das, weil er „gar keine Besoldung habe".

In Blankenloch wird zu Protokoll gegeben: „Etliche
unter der Gemeine hängen noch dem alten Aberglauben nach,
indem sie am Charfreitag in ihrem Stalle grünes Gesträuch,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0199