Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 191
(PDF, 69 MB)
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Ortsgeschichtliche Mitteilungen aus der Umgehung von Karlsruhe 191

„wobei dieser gemeldet hätte, da die Franzosen fast aus allen
Gemeinden die Glocken weggenommen, so könne Er (der Markgraf
) nicht allein, sondern es müßten auch die Gemeinden zur
Wiederanschaffung derselben besorgt sein".

In die Kirche daselbst hat die Markgräfin Augusta Maria
verschiedene Sachen gestiftet. Auch ein Bürger Leonhard
Gmelin habe solches getan.

Über Wolfartsweier sagt das 1747er Protokoll, dass
dieser Ort früher einen eigenen Pfarrer gehabt habe; das beweise
ein Grabstein bei dem Altar der Kirche, worauf zu lesen
sei: „Anno 1593 den 6. Jannuarii ist in Gott selig entschlaffen
der ehrwürdige Herr Leonhard Keiffei, acht und zwanzigjähriger
Pfarrherr allhier zu Wolfartsweyher, dem Gott eine fröhliche
Auferstehung wolle verleyhen. Amen. Ich bin die Auferstehung
etc."

Das früher hier gestandene Pfarrhaus wurde im dreißigjährigen
Kriege abgebrannt, und es ist seither kein neues erbaut
worden.

Auch ist kein Schulhaus da; die Gemeinde hat dem Lehrer
seine Wohnung beim Viehhirten angewiesen. Der Schullehrer ist
ein Fremder, seines Handwerks ein Strumpfweber, „ein sehr armer,
aber doch verständiger und zum Schulhalten geschickter Mann".

Dass man um diese Zeit auch schon Statistik getrieben,
beweist ein Anhang zum 1748 er Protokoll, welches zusammenstellt
, wo die besten, bzw. schlechtesten Kirchen-, bzw. Schulgebäude
, die ordentlichsten Gemeinden, die tüchtigsten Pfarrer
und Lehrer usw. seien. Auf die Frage, wo die frömmsten
Pfarrer seien, gibt Kirchenrat JBiircklin am Schlüsse seiner
Statistik zur Antwort:

„Die sind im Himmel."

Wir haben hier nur versucht, in kurzen Auszügen Stoffe
ortsgeschichtlicher Natur zusammenzutragen. Vielleicht findet
sich der eine oder andere geschichtsbeflissene Leser dadurch
veranlast, über die Vergangenheit seiner engern Heimat
näheres zu erkunden. Sollte das der Fall sein, so haben wir
mit diesen Zeilen unsern Zweck erreicht. Vielleicht bietet sich
einmal Gelegenheit, aus einem andern Zeiträume, einem früheren
oder späteren als der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ähnliche
Mitteilungen zur Kenntnis unserer Leser zu bringen.


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