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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 197
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Die Ettlinger Linien

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der bis zu seiner Ankunft den Oberbefehl geführt hatte, in den
Linien nur etwa 6500 Mann schwäbischer, zwischen der Linie
und Philippsburg etwa die gleiche Zahl fränkischer Kreistruppen.
Dagegen standen ihm gegenüber etwa 80000 Mann französischer
Truppen unter dem Marschall Berwick und dem Herzog von
Noailles. Das Ziel ihrer Unternehmungen war Philippsburg.
Berwick gedachte mit. dem Hauptteil seines Heeres von Port
Louis aus gegen die Linien vorzugehen, während eine Heeresabteilung
unweit Mannheim den Rhein überschreiten und den
Kaiserlichen in den Rücken fallen sollte. Berwick vollzog seinen
Rheinübergang bei Fort Louis am 2. Mai und schob seine Vorhut
sofort bis Rastatt vor.

Für die Schilderung der Einnahme der Linie benutzt Lang
besonders zwei Berichte, die sich in allen Hauptpunkten decken,
einen namenlosen, den er mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
dem Rastatter Amtmann zuschreibt, und den des Reisemarschalls
Schott von Schottenstein, den dieser an den während des Kriegs
in Basel lebenden Markgrafen Karl Wilhelm richtete2. Am
3. Mai zog die Hauptmasse des französischen Heeres durch
Rastatt, das Hauptquartier wurde nach Mörsch vorgeschoben.
Auf diese Nachricht setzte Prinz Eugen noch in der Nacht vom
3. zum 4. Mai sein bei Waghäusel stehendes Korps, dem jetzt
übrigens auch kaiserliche Regimenter angehörten, gegen Mühlburg
in Marsch, wo er selbst am Vormittag mit der Reiterei
eintraf. Der Herzog von Noailles, dem der Angriff auf die
Linie übertragen war, entschloss sich, in der Ebene einen Scheinangriff
zu machen und den Durchbruch oben im Gebirge zu versuchen
. Zu diesem Zweck brach der dazu bestimmte General
Marcieu in der Nacht vom 3. zum 4. Mai um Mitternacht von
Malsch auf, gelangte über den Rimmelsbacher Hof gegen Tagesanbruch
an die Linie heran, jedenfalls da, wo die Schöllbronner
und Spessarter Straße zusammentreffen, und durchbrach mit
leichter Mühe die Verschanzung. Darauf befahl Eugen, der
inzwischen die Linie besichtigt hatte, den Rückzug, ehe noch
die Infanterie an die Linie herangekommen war. Dieser Rückzug
vollzog sich seitens der fränkischen und schwäbischen Kreistruppen
fluchtartig, während die Kaiserlichen in leidlicher Ord-

2 Durch ein Versehen der Druckerei sind die Ziffern im Text, die
auf die am Schluss der Schrift folgenden Anmerkungen hinweisen, von
58 an um 2 erhöht. Man lese also 58 statt 60, 59 statt 61 usw.


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