Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 198
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0212
198

Boesser — Die Ettlinger Linien

nung und ohne Verluste an Geschützen usw. zurückgegangen
zu sein scheinen. Um nicht von Berwick und d'Asfeld zwischen
zwei Feuer genommen zu werden, ging Eugen unter Preisgabe
Philippsburgs hinter den Neckar zurück. Kurze Zeit darauf
fiel Philippsburg, aber die Franzosen hatten diesen Gewinn mit
dem Verlust des durch eine Kanonenkugel getöteten Marschalls
Berwick teuer bezahlt.

Der Befehl, binnen fünf Tagen die Ettlinger Linie einzuwerfen
, war völlig unausführbar und ist auch in der Folge
nur sehr unvollkommen zur Ausführung gebracht worden, wie
die noch vorhandenen bedeutenden Überreste beweisen. Die
nördlich von Ettlingen gelegenen Schanzen des Jahres 1734 gehörten
im folgenden Jahre zu den Stützpunkten der von Eugen
gegen Philippsburg ins Werk gesetzten großartigen „Inundation",
die sich von Ettlingen bis Ketsch unweit Schwetzingens erstreckte
, aber, da am 3. Oktober 1735 der Präliminarfrieden zu
Wien abgeschlossen wurde, keinerlei militärische Rolle mehr
gespielt hat.

Dies etwa ist der Inhalt der dankenswerten und erschöpfenden
Schrift Längs. Beigegeben ist ihr ein Plan der Linie von
1708/09, den der Verfasser nach dem großen, im General-Landesarchiv
befindlichen Plane Batzendorfs gezeichnet hat, und eine
photographische Nachbildung des Rieckeschen Plans von 1734.

Die Geschichte der Ettlinger Linien war mit dem Jahre
1735 beendigt, und die Linienbefestigungen überhaupt haben
damit wol für alle Zeiten ihre Rolle ausgespielt. Sie konnten
einen wirklichen Schutz nur gewähren, wenn sehr bedeutende
Streitkräfte zu ihrer Verteidigung zur Verfügung standen, und
für derartige Streitkräfte bot anderseits das angriffsweise Vorgehen
sehr viel größere Aussicht auf Erfolg als die Verteidigung
einer Linie.

Wünschenswert wäre, dass, nachdem sowol die untere als
auch die mittlere Linie eingehend behandelt worden sind, sich
nun auch' ein Bearbeiter der Geschichte der etwa von Säckingen
bis zum Feldberg reichenden „oberen" Linie fände.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0212