http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0048
26
Buckenmaier
Wesen auffallend ähnlich gewesen sei. Anscheinend hatte sie auch die Vorliebe
für die Jagd ererbt. Ein in der ehemaligen Hofschmiede in Hechingen aufgefundenes
Schild besagt: Dieser Hirsch ist bei dem am 21.7.1832 in dem Revier
Enhering Fürstenthum Eichstätt abgestellten eingestellten Jagen von Ih. H. D. der
regierenden Frau Fürstin Eugenie von Hohenzollern-Hechingen geborene Prinzessin
von Leuchtenberg geschossen worden.
Auguste schreibt über den neuen Wohnsitz: „Eichstätt ist recht klein! aber
immerhin groß genug, um Gutes tun zu können, und der Herzog hat keinen
anderen Wunsch, als in der Folge diese kleine, kleine Weltecke so glücklich wie
möglich zu machen."
Eugen kaufte Mühlen, Wiesen und Äcker, Brauereien, Ökonomiegebäude u.a.m.
Er legte ein Gestüt an, tat was er konnte, um das Leben seiner Leute zu heben,
machte Stiftungen für Arme, förderte Lehranstalten und Gesellschaften und
steuerte auch zur Eichstätter Theatergesellschaft bei. Durch Käufe rundete er
sein Gebiet ab.
Zur nächsten Umgebung des Herzogpaares gehörten die Baronin Wurmb,
Stiftsdame und Oberhofmeisterin der Herzogin, Gräfin Tascher de la Pagerie,
eine Verwandte von Seiten der Kaiserin Josephine, Gräfin von Sandizell, Hofdame
der Herzogin, Baron von Triaire, Hofmarschall und alter Kavalleriegeneral
, Baron von Tascher de la Pagerie, Vetter und alter Adjutant des Herzogs
, ferner Graf Mejan Sohn, Adjutant des ehemaligen Vizekönigs, Graf
Mejan Vater, Gouverneur, Graf von L., Bischof von Temp£, Madame de Cau-
mont, Hofdame bei dem Herzog und der Herzogin, die aber wegen Augustes
Eifersucht bald das Feld räumen mußte.
Endlich konnte Eugen sich den Eichstättern als Fürst vorstellen, was sehr
bald die Verhältnisse im Herzogtum besserte. Es kam eine neue Verwaltungsordnung
heraus, die Beamten wurden vereidigt, die provisorische Verwaltung
wurde endgültig. In einer Sonderausgabe des Eichstätter Intelligenzblattes wird
dieser erste Besuch genau beschrieben. Eugen, wenn auch vom König abhängig,
konnte im Kleinen regieren, die Kinder hatten eine endgültige Heimat. Vorerst
blieb man aber noch in München.
Der Kronprinz war mit der neuen Lage gar nicht einverstanden, auch nicht
mit der Stellung Eugens zu der Königsfamilie. Es führte zu einem ernsten Zerwürfnis
, das sich auch nach außen dokumentierte, als Eugen den Weiterbau
seines Palais in München einstellen ließ. Schließlich gab der Kronprinz nach und
eine Versöhnung kam zustande. Die Münchner freuten sich aufrichtig, als die
dreihundert Arbeiter zum ersten Mal wieder am Bau begannen.
Endlich konnte auch Auguste in das neue Fürstentum reisen. Ein herzlicher
Empfang wurde ihr bereitet. Überall Besuche, Theateraufführungen, Ball, Volksfest
. Den Winter 1818/19 verbrachte das Herzogspaar wieder in München. Hortense
hatte sich in Augsburg niedergelassen. Die Kammern, welche die neue
Verfassung vorsah, wurden im Januar 1819 eröffnet. Eugen saß mit dem
Kronprinzen in der Reichsratskammer. Die Eröffnung der Kammer brachte neue
Festlichkeiten mit sich. Am 7. Februar, während der Tagungsperiode der Kammer
, machte die Herzogsfamilie bei Hortense einen Besuch. Prinzessin Eugenie
durfte auch zur Patin mitfahren. Auch andere kleine Reisen führte der Herzog
nebenbei aus, selbst in die Schweiz, wo er sich einen Landsitz in der Nähe
seiner Schwester Hortense suchte, die in Arenenberg ein Schlößchen besaß. Im
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1965/0048